Eine aktuelle Untersuchung zeigt, ein Viertel der Wiener macht Urlaub zuhause. Oft, weil man sich das Reisen nicht mehr leisten kann. Doch bei den Preisen zuhause kommt wenig Stimmung auf.
Aufmerksame „Krone“-Leser wissen bereits: Wer am Rathausplatz satt werden will, muss tief in die Tasche greifen. Für ein paar Happen mussten wir beim Test knapp 65 Euro hinblättern. Doch ein Blick auf zwei andere Events der vergangenen Wochen zeigt, da geht noch mehr. Bei den Preisen am Lichterfest an der Donau oder beim Kabarettfestival im Arkadenhof des Wiener Rathauses bleibt einem beinahe die Spucke weg - dabei könnte man sie angesichts die drohende Trockenheit im Rachenraum wirklich gut brauchen.
So kostete beim Kabarettfestival ein Vierterl Aperol 8,90 Euro. Da kann einem der Durst ja nur vergehen. Ein „Krone“-Leser: „Wir mussten uns für ein Bier um 6,50 Euro anstellen und dann bekommt man eine Flasche, wie im Supermarkt. Im Schweizerhaus kostet das Krügerl 5,60 Euro und es wird einem serviert. Vom Sekt um 9,50 Euro im Plastikbecher will ich gar nicht erst anfangen. Das schlägt dem Fass den Boden aus. Ich weiß nicht, wie das zu rechtfertigen ist.“
Ähnlich die Rückmeldungen vom Lichterfest. Eine Leserin: „Bier und weißer Spritzer kosten gleichviel. Und ein Soda-Holunder ist dann nicht wesentlich günstiger. Mit Service lässt sich das nicht rechtfertigen. Wir mussten uns eh selbst anstellen. Wer soll sich das noch leisten können?“ Für eine Stellungnahme war telefonisch leider niemand zu erreichen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Kalkulation im kommenden Jahr vielleicht etwas konsumentenfreundlicher ausfällt.
Ein Kebap um rekordverdächtige neun Euro
Das Ambiente im Palais Freiluft, dem laut Veranstalter „wohl schönsten Gastgarten“ der Stadt, ist imperial. Auch die Preise im Park des Palais Auersperg sind es. „Krone“-Leser Patrick P. entdeckte dort ein Kebap-Sandwich um fast neun (!) Euro. Warum ist der Imbiss so teuer? „Weil die Preise so stark gestiegen sind“, so Standbetreiber Gaia Kitchen. Die genauen Ingredienzen sind geheim. Doch der Kebap ist vegan. Statt Fleisch gibt es Seitan, Fleischersatz aus Weizengluten. Mittlerweile habe man den Preis aber um einen Euro auf 7,90 € gesenkt. Die Getränkepreise seien dafür „moderat“: 5,80 € für ein großes Bier, 4 Euro ein weißer Spritzer. Man will „für alle leistbar sein“.
Beim Film Festival am Rathausplatz sollte man dafür nicht hungrig sein. Das Ambiente ist einmalig, keine Frage. Hier gibt es feinsten Filmgenuss zum Nulltarif. Doch die Gastropreise sind durchaus gesalzen - wir berichteten. Die kühlen Erfrischungen liegen zwar weitgehend im Schnitt der gehobenen Gastronomie. Plagt einen jedoch der Hunger, kann es schnell teuer werden. Vier Stück Calamari kosten wohlfeile 12,90 Euro. Lachs-Teppanyaki 15 Euro. Satt wird man davon allerdings nicht. Die Miniportionen machen eher Lust auf mehr...
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