Putins neuer Erlass

Lebensversicherungen für freiwillige Soldaten

Ausland
04.08.2023 15:49

Der russische Präsident Wladimir Putin versucht, Freiwillige für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu gewinnen. Er verspricht all jenen eine Lebens- und eine Krankenversicherung, die freiwillig in den Krieg ziehen. Der Kreml zahlt künftig bei schweren Verletzungen eine niedrige vierstellige Summe aus. Beim Tod eines Freiwilligen gibt es über 30.000 Euro.

Das „Institute for the Study of War“ schreibt in seinem aktuellen Bericht, dass Putin nun einen entsprechenden Erlass unterzeichnet habe. In diesem geht es darum, dass jene, die sich freiwillig melden, eine obligatorische und staatliche Lebens- und Krankenversicherung zugesichert bekommen. Auch Freiwillige, die seit dem 24. Februar 2022 an den Kampfhandlungen teilnehmen, sind in den Erlass inkludiert.

30.000 Euro im Todesfall
Die russische Wirtschaftszeitung „Kommersant“ berichtet, dass beim Tod eines Freiwilligen umgerechnet rund 30.100 Euro ausgezahlt werden. Im Falle einer Invalidität wird je nach Behinderungsgrad eine Summe von rund 7500 Euro (bei leichten Behinderungen) bis zu knapp 22.600 Euro (bei schweren Behinderungen) ausgezahlt. Bei leichten Verletzungen kann man mit einer Summe von umgerechnet 750 Euro rechnen. Das Geld sollen laut Dekret innerhalb eines Jahres ausgezahlt werden.

Auszahlungen für alle Freiwilligen
Auch alle Personen, die sich seit Anfang der großangelegten Invasion in der Ukraine freiwillig beim Militär gemeldet haben, haben einen Anspruch auf die Auszahlungen. Man hofft, dass dadurch eine weitere Zwangsmobilisierung verhindert werden kann. Die Rekrutierungswelle im Herbst 2022 brachte zwar laut Experten bis zu 150.000 Freiwillige, jedoch erfreute sie sich keiner großen Beliebtheit. Mehrere hunderttausend Männer verließen das Land, um nicht in den Krieg ziehen zu müssen.

Zwischen Jänner und Juli 2023 konnte das Verteidigungsministerium über 231.000 Personen rekrutieren. Von Jänner bis Mai waren es nur etwa halb so viele (117.000). Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, meinte, es sei die Aufgabe des Landes, „den Vertragsdienst so prestigeträchtig wie nur möglich zu gestalten“.

Misstrauen in der Bevölkerung
Die Bürgerinnen und Bürger des Landes fürchte sich vor neuen Mobilmachungen. Die russische Führung meint nur, dass es genug Freiwillige gibt, um diesen Schritt vermeiden zu können. Jedoch schaut die Bevölkerung mit Misstrauen in Richtung Kreml. 

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