Im Tiroler öffentlichen Dienst darf niemand aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter oder Behinderung diskriminiert werden. Dafür sorgen eine Frau und ihr Team seit 1998. Errungenschaften sind etwa der bezahlte „Papamonat“ oder eine Ansprechperson für Menschen mit Behinderungen.
Isolde Kafka - wenngleich ihr Name klingt, als wäre sie einem Roman entsprungen, setzt sie sich doch ganz real in Tirol für Gleichberechtigung ein. Und das seit einem Vierteljahrhundert. Kurz vor der Jahrtausendwende, 1998, wurde die Gleichbehandlungsbeauftragten für die Durchsetzung des Rechts auf Gleichbehandlung im öffentlichen Dienst eingesetzt. Die Servicestelle für Gleichbehandlung und Antidiskriminierung, der Isolde Kafka vorsteht, ist seit 2018 die unabhängige und weisungsfreie Anlaufstelle für Bedienstete der Landesverwaltung, der Musikschulen und des Konservatoriums.
Ausgangspunkt für das Landes-Gleichbehandlungsgesetz war die Gleichstellung von Frauen und Männern und die Frauenförderung.
Isolde Kafka, Gleichbehandlungsbeauftragte des Landes Tirol
„Vieles hat sich zum Positiven verändert“
„Ausgangspunkt für das Landes-Gleichbehandlungsgesetz war die Gleichstellung von Frauen und Männern und die Frauenförderung. Im Jahr 2005 wurde dann das Verbot der Diskriminierung aufgrund von Alter, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschauung, sexueller Orientierung und Behinderung ergänzt. Vieles hat sich seither zum Positiven verändert: Von den Arbeitsbedingungen für Teilzeitbeschäftigte über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bis hin zur beruflichen und sozialen Integration von Menschen mit Behinderungen“, führt Kafka aus.
Vom bezahlten Papamonat bis zum Weihnachtsgeld
Für den Feminismus war die Gleichbehandlungsstelle ein kleiner Schritt nach vorn: So wurde das bezahlte „Papamonat“ beim Land Tirol eingeführt. Auch wurden fünf Frauenförderungsprogramme initiiert und die Erhöhung der Frauenquote gesetzlich verankert. Während im Jahr 2003 bei den Landesbediensteten unter den Akademikern nur 15 Prozent Frauen waren, sind es aktuell immerhin 43 Prozent. Bei den Führungspositionen hat sich der weibliche Anteil von 9 auf mehr als 30 Prozent verbessert.
Gleiches Weihnachtsgeld für Teilzeitbeschäftigte
Außerdem wurden Teilzeitbeschäftigte Vollbeschäftigten gleichgestellt, etwa im Bezug auf das Weihnachtsgeld. Auch für Menschen mit Behinderung hat sich einiges getan: Derzeit sind in der Tiroler Landesverwaltung 291 und in den tirol kliniken 562 Menschen mit Behinderung beschäftigt. 25 Jahre Einsatz seitens Kafka und Team haben sich also gelohnt.
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