Tetanus und Co

„Satansgrinsen“ muss kein Schicksal sein

Oberösterreich
05.08.2023 08:00

Trotz existierender Impfstoffe: Selten - aber leider doch immer wieder treten in Oberösterreich Fälle von Tetanus, Masern und Co auf. Zuletzt hat es etwa einen 13-Jährigen getroffen, der in der Linzer Kinderklinik um sein Leben kämpft. Mediziner Tilman Königswieser erklärt die Gefahren.

Lebensbedrohliche Tetanus-Infektion – schon ein Splitter kann dafür ausreichen, denn Erreger gibt es weltweit in der Erde. Ein 13-Jähriger wurde aufgrund einer solchen Infektion in der Linzer Kinderklinik ins künstliche Koma versetzt, sein Impfschutz war unvollständig. Eine Besserung seines Zustands konnte bislang noch nicht beobachtet werden, er wird weiterhin intensivmedizinisch betreut.

Weniger als 15 Fälle
„Diese lebensgefährliche Erkrankung kann durch eine erfolgreiche Impfung verhindert werden“, sagt Tilman Königswieser, ärztlicher Direktor des Salzkammergut-Klinikums. Tetanus wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen, es hilft also nur Selbstschutz. In den vergangenen Jahren gab es weniger als 15 Fälle: „Ich habe das selbst noch nie behandelt“, sagt Königswieser.

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Mein Vater hat vor dem Impfen noch häufig mit Kinderkrankheiten zu tun gehabt, mein Großvater sogar noch täglich.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Tilman Königswieser, ärztlicher Direktor

So selten eine solche Infektion auch sein mag, so liegt die Wahrscheinlichkeit, daran zu sterben, doch bei zehn bis zwanzig Prozent. Im Krankheitsfall kommt es zu Wundstarrkrämpfen, die häufig im Gesicht beginnen. „Man kann sich das so vorstellen, als würde man vorm Spiegel stehen und alle Gesichtsmuskeln gleichzeitig anspannen“, meint Königswieser. Genannt wird so etwas „Satansgrinsen“. Im schlimmsten Fall führen die Muskelanspannungen zum Tod aufgrund von Atemlähmung.

Wichtiger Schutz für die zukünftige Generation
Auch andere Kinderkrankheiten treten immer wieder auf: „Es gab in den letzten Jahren viele unnötige Masernfälle“, so der Arzt. Eltern müssten abwägen, was für ihr Kind am besten ist, anhand des Risiko-Nutzen-Verhältnisses sehe man aber deutlich, dass das Impf-Nutzen größer ist.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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