Hightech im Einsatz

Herzschlag-Detektoren gegen Schleppermafia

Burgenland
04.08.2023 19:00

Wärmebild, Drohnen und Hightech-Geräte unterstützen ab sofort die Polizei, um Schleuserbanden künftig noch schneller und effizienter das Handwerk zu legen. Neue Detektoren sollen dabei helfen, Menschenleben retten zu können.

Ein Lkw aus Osteuropa hält auf dem Grenzübergang Nickelsdorf. Die österreichischen Beamten kontrollieren die Papiere - und die Ladung. Tag für Tag reisen 2700 Lastwagen über den Kontrollpunkt im Osten ein - kein leichtes Unterfangen für die Grenzpolizisten.

Neue Hightech-Detektoren
Wie Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) verkündete, bekommen die Uniformierten zur Unterstützung sieben Herzschlag-Detektoren. Mit den Hightech-Geräten sollen Flüchtlinge aufgespürt werden, die in Nischen der Lkw-Frachträume nach Luft ringen. In zwei Minuten zeigen die mit Bildschirmen verbundenen Detektoren treffsicher an, ob sich Menschen auf der Ladefläche befinden.

Takàcs (2. v. li.) und Karner (3. v.re.) unterzeichneten rotweißrote Operation-Fox-Flagge. (Bild: Christian schulter)
Takàcs (2. v. li.) und Karner (3. v.re.) unterzeichneten rotweißrote Operation-Fox-Flagge.

Zusätzlich sollen sieben Wärmebildfahrzeuge und weitere 50 Drohnen im Kampf gegen die Schlepperei helfen. Derzeit betreibt die Polizei 300 Drohnen. „Die Herzschlag-Detektoren werden eine spürbare Unterstützung sein, um die organisierte Kriminalität einzudämmen und Menschenleben zu retten. Referenzsonden, die Schwingungen durch Bodenerschütterungen oder Wind erkennen, steigern die Erfassungsgenauigkeit“, erklärte General Michael Takàcs, Leiter der Bundespolizeidirektion.

Weniger Verkehrsbelastung
Ein positiver „Nebeneffekt“: Dank verbesserter Technik und kürzerer Kontrollen wird der Transitverkehr weniger stark belastet. „Österreich wird weiterhin in eine moderne Ausrüstung investieren“, versprach Karner. 210 Schlepper wurden seit Jänner in Ungarn und Österreich festgenommen. Zu diesen Erfolgen trägt viel die länderübergreifende „Operation Fox“ bei, die im Grenzgebiet gezielt gegen Schlepper vorgeht.

Die „Operation Fox“ ist eine Maßnahme zum „entschlossenen Vorgehen gegen Asylmissbrauch und zum Kampf gegen die brutale Schleppermafia“. (Bild: Christian schulter)
Die „Operation Fox“ ist eine Maßnahme zum „entschlossenen Vorgehen gegen Asylmissbrauch und zum Kampf gegen die brutale Schleppermafia“.

Mehr als 56.000 Aufgriffe
Das zeigt Wirkung. Im zweiten Halbjahr 2022 hat es laut Innenministerium in den Bezirken Oberpullendorf und Neusiedl 56.400 Aufgriffe nach illegalen Grenzübertritten gegeben. Heuer waren es im ersten Halbjahr knapp 9800.

Wieder Schlepper-Unfall
Noch bevor Karner die Bilanz präsentieren konnte, ist es auf der A 6 nahe Kittsee erneut zu einem Schlepper-Unfall gekommen. Ein Nordmazedonier hatte auf dem Pannenstreifen fünf Flüchtlinge aus Indien und Bangladesch aus dem Pkw steigen lassen. Ein nachkommendes Auto krachte ins Heck - zwei verletzte Insassen im Spital!

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