Für Fotos posiert

Italien: Deutsche werfen 150 Jahre alte Statue um

Ausland
04.08.2023 16:24

Nach den mutwilligen Kratzern am Kolosseum in Rom hat Italien erneut mit seinen Touristen zu kämpfen: Eine Reisegruppe rund um einen deutschen Influencer hat nun in Norditalien ein 150 Jahre altes Kunstwerk zerstört - weil neben der Statue für Fotos posiert wurde (siehe Video oben). Der Schaden geht in die Hunderttausende.

Betroffen ist die Statue „Domina“ des Künstlers Enrico Butti, wie der Manager der Villa Alceo in der Stadt Viggiu (Lombardei) am Donnerstag erklärte - an der Tat besteht gar kein Zweifel, da Überwachungskameras das Fehlverhalten aufgezeichnet haben.

Kameras entlarven Täter
Sie entlarven dabei zwei Personen der Gruppe, die am Montag in einen Brunnen geklettert sind, um dort die „Domina“ zu umarmen, eine weitere Person stieß die Statue mit einem Stock, bevor die 1,70 Meter große Skulptur schließlich kippte und zu Boden krachte, führte der Verwalter der Villa gegenüber „CNN“ weiter aus.

So gedankenvergessen kann man doch gar nicht sein - sollte man jedenfalls denken. Sogar mit einem Stock stießen die Touristen die Statue an. (Bild: Screenshot Überwachungskamera Villa Alceo)
So gedankenvergessen kann man doch gar nicht sein - sollte man jedenfalls denken. Sogar mit einem Stock stießen die Touristen die Statue an.

Reparaturen werden aufwendig
Gegen die gesamte 17-köpfige Gruppe wurde nun Anzeige erstattet, da sie die Villa gemeinsam gemietet hatten, die Gruppe sei inzwischen aber bereits abgereist. Der Schaden dürfte die Deutschen jedenfalls teuer zu stehen kommen. Die Statue ist nicht nur 150 Jahre alt, sie hat auch einen Wert von etwa 200.000 Euro - dazu kommt, dass auch die Fliesen des Brunnens bei der Aktion beschädigt wurden, was die Reparaturen zusätzlich erschwere. 

„Die Domina war in gewisser Weise die Frau, die die Villa beschützt hat“, so der Manager weiter. „Traurigerweise gibt es diese ignoranten Leute, die solche Dinge tun“, fügte er hinzu.

Umgeworfene Statuen, zerkratzte Monumente
Der Vorfall weckt dabei Erinnerungen an zwei Touristen in Rom, die unabhängig voneinander Buchstaben in die Wände des Kolosseums in Rom gekratzt haben - und Aufnahmen davon auch noch in den sozialen Netzwerken verbreiteten. Ein britischer Tourist rechtfertigte sich im Nachhinein damit, dass er nicht gewusst hätte „wie antik das Monument“ sei.

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