Tanker angegriffen
Mehrere Explosionen nahe der Krim-Brücke
Nach Angaben russischer und ukrainischer Medien hat es in der Nacht auf Samstag mehrere Explosionen nahe der Krim-Brücke gegeben. Ukrainische Medien berichteten von drei Explosionen bei der Brücke zwischen der von Moskau besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem russischen Festland. Die Brücke soll komplett abgedunkelt und für Autoverkehr gesperrt sein. Die Nachrichtenagentur TASS meldete, dass ein russischer Tanker bei einem Angriff in der Meerenge beschädigt wurde.
Der Maschinenraum des Tankers habe Schaden genommen. Es sei aber kein Treibstoff aus dem Schiff ausgelaufen, das elf Menschen an Bord hatte, so TASS. Die Besatzung befinde sich in Sicherheit, berichtete TASS weiter unter Berufung auf das Koordinierungszentrum für die Seenotrettung in Noworossijsk. Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Angriff um eine ukrainische Drohnenattacke gehandelt haben.
Auf der Website der „Moscow Times“ heißt es, die Zeitung habe das Schiff als den Chemikalientanker „SIG“ identifiziert, gegen den die USA Sanktionen verhängt haben, weil er russischen Streitkräften in Syrien, die Präsident Bashar al-Assad unterstützen, Treibstoff liefert.
Dieses Video soll den Angriff auf den russischen Tanker zeigen:
Russischer Beamter: „Kein direkter Angriff auf die Krim-Brücke“
Ein Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung der Krim sprach auf Telegram von einer „aktiven Gefahrenlage“. Ein Beamter bestritt zugleich, dass die Krim-Brücke getroffen worden sei. „Noch einmal: Es gab keinen direkten Angriff auf die Krim-Brücke, und es gab auch keine Explosion in unmittelbarer Nähe“, sagte Sergej Krjutschkow laut russischen Nachrichtenagenturen.
Maschinenraum des Tankers soll geflutet worden sein
Russische Staatsmedien berichteten, ein Rettungsteam sei in Richtung eines Tankers ausgerückt. Im Internet wurde zudem ein mutmaßlicher russischer Funkspruch an Schiffe in der Straße von Kertsch, einer Meerenge, veröffentlicht. Darin werden alle Schiffe zu erhöhter Achtsamkeit im Zusammenhang mit einem Angriff durch Luft- und Seedrohnen aufgerufen. In einem online veröffentlichten mutmaßlichen Funkgespräch des getroffenen Tankers erklärt eines der Crew-Mitglieder, dass der Maschinenraum geflutet und das Schiff daher immobilisiert sein soll.
Das ukrainische Verteidigungsministerium hatte bereits in der Vergangenheit davor gewarnt, dass ab dem 21. Juli 2023 alle Schiffe, die Schwarzmeer-Häfen der Russischen Föderation sowie ukrainische Häfen, die vorübergehend von Russland besetzt sind, anlaufen, von der Ukraine als militärische Ziele betrachtet werden.
Die Ukraine hat mehrfach russische Marineschiffe und auch die Brücke zur von Russland völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim im Schwarzen Meer angegriffen. Das Land verteidigt sich seit mehr als 17 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.