Auf die Brettchen!

Sicher und mit Freude: So lernt Ihr Kind Skifahren

Leben
03.02.2015 13:11
Wintersportbegeisterte Eltern fiebern dem Alter ihres Kindes entgegen, wenn es endlich auch auf die Bretter kann und man gemeinsam einen tollen Winterurlaub verbringt. Doch mit welchem Alter ist ein Kind bereit, das Skifahren zu lernen? Und wie macht man es am besten?

Ab wann geht's los?
Grundsätzlich gibt es kein zu früh. Das Kind sollte natürlich schon sehr fit auf den Beinen sein, in der Regel ist das ab ca. drei Jahren der Fall. Je jünger das Kind ist, desto offener wird es dem Thema gegenüberstehen, da es gewöhnt ist, immer Neues dazuzulernen, neue Bewegungsabläufe aufzunehmen und zu kopieren. Auch spielt das Thema Angst eine große Rolle – bei älteren Kindern wird der Respekt vor Stürzen etc. viel größer, was beim Lernen hemmt.

Snowboarden wird dagegen erst ab einem Alter von sechs bis sieben Jahren empfohlen, da die hierfür benötigten Muskelgruppen vorher noch nicht fertig ausgebildet sind.

Richten Sie sich jedoch nach Ihrem Kind. Weigert es sich partout, Skifahren zu lernen, sollten Sie ihm noch etwas Zeit geben. Sie können versuchen, über Umwege seine Begeisterung zu wecken: Nehmen Sie es mit zum Rodeln oder fahren Sie einfach mit ihm auf dem Arm ein paar Meter, damit es erkennt, dass Wintersport etwas Lustiges ist.

Eltern oder Skischule?
Selbst beibringen oder das Kind in eine Skischule geben – in diesem Punkt sollte man mit sich selbst ehrlich sein: Hat man die Geduld und das Geschick, seinem Kind das Wissen richtig zu vermitteln? Sind Sie sich nicht sicher, sollten Sie den Unterricht lieber den Profis überlassen, denn bei Schreiduellen und Heulkrämpfen können Sie sich sicher sein, dass Ihr Kind eher eine negative Einstellung zum Thema Wintersport entwickelt. Fahren Sie gut genug und haben Sie die notwendige Geduld, spricht nichts gegen den Privatunterricht – das Familienerlebnis wird zweifellos schöner und stärker.

Sie sollten dabei versuchen, die Bewegungsabläufe in kleine Teile zu zerlegen, die Ihr Kind einzeln lernen kann. Erklären Sie ihm Grundlagen wie Bergski und Talski. Stöcke sind am Anfang eher hinderlich, Ihr Kind soll sich auf die Beinarbeit konzentrieren können. Führen Sie seine Bewegungen. Das klappt auch sehr gut, indem Sie Ihr Kind vor sich hinstellen und mit ihm gemeinsam im Pflug fahren oder noch besser, Sie neben dem Kind herfahren und es sich an Ihren parallel gehaltenen Stöcken anhält. So bekommt es die Bewegungsabläufe unmittelbar mit.

Versuchen Sie bei Ihren Erklärungen, diese so einfach wie möglich zu halten. Also nicht "Gewicht verlagern" sondern "dann stellst du dich von einem Bein auf das andere". Zerlegen Sie die Bewegungsabläufe in einfache Muster und versuchen Sie, diese mit Vergleichen für Ihr Kind verständlich zu machen.

Erste Übungen
Zeigen Sie Ihrem Kind zunächst, wie es sich die Ski anschnallt. Lassen Sie es dann mit nur einem angeschnallten Schi ein wenig im flachen Gelände herumrutschen. Es soll ähnlich wie bei einem Tretroller antauchen, damit es ein wenig Gefühl für die Fortbewegung mit Skiern bekommt. Dann schnallt es den zweiten Ski an. Ihr Kind soll nun ein wenig den Hang hinauftreppeln, anschließend die richtige, in die Knie gebeugte, leicht nach vorne geneigte Haltung einnehmen und den Hang wieder hinunterrutschen. Klappt das schon recht gut, lassen Sie Ihr Kind abwechselnd ein Bein während dem Fahren anheben oder leicht springen. So wird das Gleichgewichtsgefühl als Vorbereitung aufs Kurvenfahren trainiert. Zum Bremsen hilft es, dem Kind zu erklären, es soll die Ski wie ein Torten- oder Pizzastück nach hinten aufmachen. Sobald das Kind kontrolliert bremsen kann, können Sie ihm das Kurvenfahren beibringen.

Ganz wichtig: Viel loben!
Bei allem, was gelingt, sollten Sie Ihr Kind bestärken, bei allem, was noch nicht funktioniert, ermutigen und es noch einmal anders erklären. Sie sollten ausreichend Pausen einlegen, damit Ihr Kind nicht ermüdet, und respektieren, wenn es sagt, dass es keine Lust mehr hat. Auch sollten Sie auf die Theorie nicht vergessen: Verhalten auf der Piste und die Pistenregeln sind ebenfalls wichtig.

Entscheiden Sie sich gegen den Selbstunterricht, bleibt immer noch die Skischule, wo sich die Profis um Ihr Kind kümmern. Sie sollten am Anfang bei Ihrem Kind bleiben, um sicherzugehen, dass es ihm gut geht, und ihm zu zeigen, dass Sie es nicht einfach nur abschieben. Fühlt es sich wohl, können Sie den Wintertag immer noch genießen und immer mal wieder bei ihm vorbeischauen. Der Vorteil dieser Variante ist, dass Ihr Kind von einem Skilehrer unterrichtet wird, der ihm auch die Technik richtig beibringt. Weiters ist Ihr Kind in einer Gruppe, wo oft die Motivation und der Spaß größer sind. Ihr Kind wird spielerisch ans Skifahren herangeführt und hat Freude an der Bewegung.

Richtige Ausrüstung
Damit Ihr Kind auch sicher unterwegs ist, empfiehlt es sich, ein Set aus Helm und Protektoren zumindest auszuborgen. Achtung: In vielen Bundesländern besteht Skihelmpflicht für Minderjährige bis zum 15. Lebensjahr! Warme, wasserfeste Kleidung versteht sich von selbst. Achten Sie darauf, dass keine Schlaufen und Bänder abstehen, mit denen Ihr Kind am Lift hängen bleiben kann. Skier können Sie ruhig bei einem Verleih ausborgen, da Ihr Kind nun jede Saison neues Material brauchen wird.

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(Bild: kmm)



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