„Spezialoperation“
Kiew betont: Angriff auf Tanker rechtmäßig
Wie berichtet, hat eine ukrainische Seedrohne einen russischen Tanker nahe der Krim-Brücke angegriffen und den Transporter schwer beschädigt. Während russische Kommentatoren von einem „versuchten Terroranschlag“ gegen ein ziviles Schiff sprechen, betont die Führung in Kiew, es habe sich um eine „rechtmäßige Spezialoperation“ gehandelt.
Es handle sich um einen „absolut logischen und effektiven Schritt“ gegen den Feind, teilte Geheimdienstchef Wassyl Maljuk am Samstag im Telegram-Kanal seiner Organisation mit. „Solche Spezialoperationen werden in den territorialen Gewässern der Ukraine ausgeführt und sind vollkommen rechtmäßig“, sagte der SBU-Chef.
Chemikalientanker getroffen?
Nach Angaben russischer und ukrainischer Medien waren in der Nacht auf Samstag mehrere Explosionen nahe der Krim-Brücke erfolgt. Ukrainische Medien berichteten von drei Explosionen bei der Brücke zwischen der von Moskau besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem russischen Festland. Bei dem schwer beschädigten Schiff handelt es sich laut „The Moscow Times“ um den Chemikalientanker „Sig“, gegen den die USA Sanktionen verhängt haben, weil er russischen Streitkräften in Syrien, die Präsident Bashar al-Assad unterstützen, Treibstoff liefert.
In Moskau war von einem „versuchten Terroranschlag“ die Rede. Die Ukraine habe versucht, eine ökologische Katastrophe im Schwarzen Meer auszulösen. Derzeit wird laut russischen Behörden das durch ein Loch eingedrungene Wasser abgepumpt. Der Tanker schwimme trotz der Schäden im Maschinenraum weiter frei auf dem Wasser zwischen der Krim und Russland, hieß es. Niemand sei verletzt worden. Es sei kein Treibstoff aus dem Schiff ausgelaufen, das elf Menschen an Bord hatte, meldete die russische Nachrichtenagentur TASS. Russische Einsatzkräfte wollen das Schiff in der Meeresenge von Kertsch nun absichern.
Beamter auf der Krim: „Aktive Gefahrenlage“
Ein Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung der Krim hatte zuvor auf Telegram von einer „aktiven Gefahrenlage“ gesprochen. Ein Beamter bestritt zugleich, dass die Krim-Brücke getroffen worden sei. „Noch einmal: Es gab keinen direkten Angriff auf die Krim-Brücke, und es gab auch keine Explosion in unmittelbarer Nähe“, sagte Sergej Krjutschkow laut russischen Nachrichtenagenturen.
Das ukrainische Verteidigungsministerium hatte bereits in der Vergangenheit davor gewarnt, dass ab dem 21. Juli 2023 alle Schiffe, die Schwarzmeer-Häfen der Russischen Föderation sowie ukrainische Häfen, die vorübergehend von Russland besetzt sind, anlaufen, von der Ukraine als militärische Ziele betrachtet werden.
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