Nach Anklageverlesung
„Werde euch verfolgen“: Wirbel um Trump-Äußerung
Während seiner Gerichtsanhörung rund um die Anklage wegen versuchten Wahlbetrugs und des Sturms auf das Kapitol in Washington D.C. gab sich Ex-US-Präsident Donald Trump am Donnerstag noch wortkarg. Doch auf seiner Online-Plattform Truth Social tobte der Republikaner später in gewohnter Manier. Eine dort gemachte Äußerung hat dem 77-Jährigen neuen juristischen Ärger eingebracht.
Trump schrieb unter anderem: „Wenn ihr mich verfolgt, dann werde ich euch verfolgen.“ Nach Auffassung von Sonderermittler Jack Smith richtet sich Trumps Äußerung gegen Zeugen, Richter und Anwälte, die an dem Strafverfahren beteiligt sind. Smith zufolge ist Trumps Äußerung ein Beleg dafür, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass Trump vertrauliche Informationen, die ihm im Laufe des Verfahrens zugänglich gemacht werden, geheim halten wird. In einem am Freitagabend (Ortszeit) bei Gericht eingereichten Antrag des Sonderermittlers hieß es, es bestehe die Gefahr, dass Trump Beweismaterial verwende, um Zeugen einzuschüchtern oder ihnen zu drohen. Smith bat das Gericht deswegen darum, Trump und seinen Anwälten rasch Grenzen für den Umgang mit sensiblen Informationen aufzuzeigen.
Trump-Sprecher: „War nur politische Rede“
Nun erwartet die zuständige Richterin eine Stellungnahme Trumps bis Montagnachmittag. Ein Sprecher des Vorgängers von Amtsinhaber Joe Biden hatte kurz zuvor in einer Erklärung mitgeteilt, der Beitrag bei Truth Social sei nichts anderes als „politische Rede“ und habe nichts mit dem Fall zu tun.
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Trump wertet die Strafverfolgung gegen ihn als politisch motiviert. Am Tag nach dem Gerichtstermin in Washington nutzte er sowohl Truth Social als auch eine Wahlkampfrede am Abend, um ausgiebig gegen das Vorgehen zu wettern. Dem 77-Jährigen, der bei der Präsidentenwahl 2024 erneut antreten will, wird in dem Fall unter anderem vorgeworfen, eine Verschwörung gegen den Staat orchestriert zu haben. Trump bekannte sich am Donnerstag „nicht schuldig“.
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