Urlauber gebissen

Schildkröten-Angriffe vor Kroatiens Küste

Ausland
05.08.2023 21:01

Äußerst schmerzhafte Begegnungen haben in letzter Zeit Urlauber auf der kroatischen Insel Čiovo und in Split mit einer Unechten Karettschildkröte. Laut Medien wurden die Urlauber von der Meeresschildkröte gebissen. Von zehn Zentimeter langen Bissspuren ist die Rede.

Die Nachrichtenseite dnevnik.hr berichtete bereits über den „Streifzug“ einer „riesigen Schildkröte“ in der Region rund um Split. Demzufolge hat auch schon das Veterinäramt die Existenz des Tieres bestätigt. Die Unechte Karettschildkröte ist die in der Region am häufigsten vorkommende Art, gilt aber eigentlich als eher friedlich. Doch in den vergangenen Tagen und Wochen häufen sich offenbar die Angriffe auf badende Menschen - noch dazu im seichten Wasser. Eine Frau sei, als sie im seichten Gewässer mit Blick auf das offene Meer dagestanden habe, in den Rücken gebissen worden und musste ins Spital gebracht werden.

Einheimischer: Beinahe täglich kommt es zu Angriffen
Ein im Meer schwimmender Mann habe plötzlich einen starken Schmerz im Oberschenkel verspürt und wenig später habe er ein „großes Tier“ im Wasser gesehen. Neben der Bisswunde war auch der Schock groß. In einem weiteren Fall sei ein Ehepaar mit seinem Baby im Wasser verfolgt worden. Die Schildkröte habe sich nicht abschütteln lassen, sodass die Badenden schleunigst den Weg zum Ufer gesucht haben, berichtet. Beinahe täglich passieren derzeit laut Angaben eines Einheimischen, der mehrere Fotos von Bissopfern gemacht hat, gegenüber dnevnik.hr.

Sowohl in Split (hier im Bild) als auch auf der Insel Čiovo haben sich bereits Angriffe ereignet. (Bild: APA/AFP/Damir SENCAR)
Sowohl in Split (hier im Bild) als auch auf der Insel Čiovo haben sich bereits Angriffe ereignet.

Video: Schwimmer foltern Schildkröte
Im kroatischen Fernsehen wurde in diesem Zusammenhang auch ein Video gezeigt, auf dem Schwimmer eine Meeresschildkröte in seichteres Wasser zerren und sie dort quälen. Ob ein Zusammenhang zwischen dem Verhalten des Tieres und der Folter besteht, ist nicht klar. Allerdings verweisen Meeresbiologen in kroatischen Medien darauf, dass das Reptil verletzt sein könnte und deshalb aggressiv ist.

Auch in Slowenien ist das aggressive Tier bereits Thema. Ein slowenischer Tierarzt meinte in einem Bericht der Nachrichtenseite „Slovenia Posts English“, dass sich die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zunehmen gestört fühlen. Zu viele Schiffe, zu viele Schwimmer, zu viel Plastik und zu wenig Futter führten zu einer Notsituation für die Schildkröten, erklärte Zlatko Golob. Daneben kämen auch Verletzungen durch Schiffspropeller oder Fischernetze immer wieder vor.

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