Tote und Verletzte
Medizinzentrum im Osten der Ukraine bombardiert
Die Ukraine ist von Russland in der Nacht auf Sonntag erneut mit Raketen und Drohnen überzogen worden. Auch zivile Ziele wurden dabei ins Visier genommen: In Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten der Ukraine sei ein Zentrum für Bluttransfusionen bombardiert worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstagabend in sozialen Medien mit. Es gebe Berichte über Tote und Verletzte. Rettungskräfte löschten das Feuer.
„Dieses Kriegsverbrechen allein sagt alles über die russische Aggression aus“, schrieb er. „Die Terroristen zu schlagen, ist eine Sache der Ehre für alle, die Leben wertschätzen.“
In der Nacht auf Sonntag seien in mehreren Wellen insgesamt 70 Waffen unterschiedlicher Art eingesetzt worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Man habe 30 der 40 Marschflugkörper zerstört sowie alle 27 eingesetzten Shahed-Drohnen. Russland habe auch drei Hyperschallraketen Kinschal abgefeuert. Was oder wie viel beschädigt wurde, war zunächst unklar. Eines der Hauptziele sei die Region Chmelnyzkyj gewesen, sagte ein Sprecher der Luftwaffe.
Universität von Donezk von Streumunition getroffen
Die Universität von Donezk ist russischen Angaben zufolge bei einem ukrainischen Angriff mit Streumunition getroffen worden. Ein Gebäude sei dabei in Brand geraten, schrieb der von Russland eingesetzte Bürgermeister der Stadt, Alexej Kulemsin, auf Telegram. Da das Dach aus Holz bestehe, weite sich das Feuer schnell aus, erklärt der ebenfalls von Russland eingesetzte Krisenminister für die Region, Alexej Kostrubizki. Von der Ukraine lag zunächst keine Stellungnahme vor. Beide Seiten dementieren, Zivilisten und zivile Infrastruktur anzugreifen.
Werk für Triebwerke wurde angegriffen
In Saporischschja sei ein Schlag gegen das Werk Motor Sich verübt worden, berichtete Selenskyj zudem am Samstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Zuvor hatte es in der Ukraine erneut Luftalarm gegeben. Selenskyj sagte nicht, ob es Schäden gab. Motor Sich gilt als wichtigster Hersteller des Landes von Triebwerken für Flugzeuge und Hubschrauber sowie für Gasturbinen. Nach Darstellung Selenskyjs wurde auch die Region Chmelnyzkyj getroffen.
Selenskyj lobte Kämpfer der Luftverteidigung
„Ein Teil der Raketen wurde abgeschossen. Danke unseren Kämpfern der Luftverteidigung“, sagte der Staatschef. Selenskyj versicherte, die Ukraine werde ihre Freiheit verteidigen. „Und Russland wird es nicht schaffen, das internationale Recht durch Terror oder Krisen oder irgendwelche Einschüchterungen zu ersetzen.“
Selenskyj lobte in seiner Ansprache das Treffen die Konferenz in der saudi-arabischen Stadt Jeddah, bei dem es um seine Formel für einen künftigen Frieden geht. Dort seien 42 Staaten von verschiedenen Kontinenten vertreten, die durch das internationale Recht vereint seien. Ein Kernpunkt von Selenskyjs „Friedensformel“ ist der Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine. In Jeddah seien auch wichtige bilaterale Treffen geplant, sagte Selenskyj. Russland ist nicht eingeladen.
Präsident bedankte sich für Verteidigungspakete
Selenskyj dankte einmal mehr Deutschland für die jüngsten Verteidigungspakete. Die Ukraine erwarte in der kommenden Woche neue Zusagen von Hilfspaketen von Verbündeten. „Je größer die Konsolidierung der Welt bei der Wiederherstellung eines gerechten Friedens ist, desto schneller wird den Bomben und Raketen, mit denen Moskau die Normen des internationalen Rechts ersetzen will, ein Ende gesetzt.“
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