Wegen Einlassstopp

Wacken: 7 Mio. Euro Schaden durch Schlamm-Chaos

Musik
06.08.2023 13:11

Das Wacken-Festival ist am Sonntag zu Ende gegangen - während sich die Besucher das Gelände räumen, zogen die Veranstalter eine erste Bilanz. Durch die Regenmassen und den daraus resultierenden Schlamm wurden rund 23.500 Fans nicht mehr hineingelassen. Da die Ticketpreise zurückerstattet werden, wird ein Schaden in Millionenhöhe erwartet. 

(Bild: kmm)

Seit Mittwoch hatten in Schleswig-Holstein 61.000 Besucher gefeiert. Wegen viel Regens im Vorfeld gab es zum Festivalstart schlammbedingt jedoch Chaos. Viele Fahrzeuge mussten von Traktoren auf die Campingplätze geschleppt werden, kurz vor Beginn der riesigen Metalparty wurde ein Einlassstopp verhängt. 23.500 von 85.000 Fans wurden so nicht mehr hineingelassen - was für den Veranstalter einen immensen finanziellen Verlust bedeutet. 

„Es ist ein Drittel unserer Einnahmen“, so der Wacken-Mitgründer Thomas Jensen. Der Verlust sei leicht zu berechnen:  „23.500 mal 299, und dann kommst du da irgendwo ziemlich dicht ran.“ Das entspricht einem Schaden von etwas mehr als sieben Millionen Euro. Die Fans hätten trotz der Witterung jedoch viel Spaß gehabt. „Trotz schlechtem Start haben wir dann eine gute Stimmung hinbekommen.“ Die Besucher seien nach der Corona-Pandemie regelrecht ausgehungert gewesen. „Der Ticketpreis ist das geringste Übel.“

Polizei: „Das sicherste Wacken Open Air“
Mitbegründer Holger Hübner sah das ähnlich: „Um Kohle geht’s hier nicht. Dann hätte man es sowieso gar nicht mehr gemacht.“ Erst am Montag werde man die finanziellen Aspekte besprechen. Auch die Exekutive veröffentlichte eine Bilanz: Es habe 177 Einsätze gegeben, 27 Strafanzeigen wegen Diebstahls und 15 wegen Körperverletzung wurden gestellt. „Das war mit Abstand - auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl - das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt“, freute sich ein Sprecher. Sie ermahnte die Besucher, bei der Rückreise nüchtern und ohne Drogeneinfluss zu fahren. Es wurden schwerpunktmäßige Verkehrskontrollen angekündigt. 

Viele Traktoren am Abreisetag im Einsatz
Im Verlauf des Festivals wurde das Wetter zwar besser und viele Schlammbereiche trockneten. Dadurch wurde der Untergrund besser. Zur Abreise stehen den Fans aber erneut Zugmaschinen zur Verfügung. Knapp 70 Traktorfahrer sind nach Angaben der Veranstalter im Schichtsystem im Einsatz. „Sie fräsen die Spurrillen weg, damit alles wieder abtrocknet“, sagte Jan Struve vom Veranstaltungsteam.

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