Inmitten des Hochwasserchaos in Slowenien zeigten Einwohner der Gemeinde Zagorje ob Savi ein besonders großes Herz. Hunderten gestrandeten Urlaubern wurde aufgrund der Überschwemmungen der Weg zurück in die Heimat versperrt. Innerhalb kürzester Zeit wurden Essen, Trinken und ein Schlafplatz für die Gestrandeten organisiert. Eine Familie aus Niederösterreich erzählte der „Krone“ von der extrem großen Hilfsbereitschaft im Nachbarland.
Am Freitag hatte Familie Mayer noch keine Ahnung, was sie bei ihrem Ausflug in Slowenien erwarten würde. Frau, Mann und ihr gemeinsames Kind waren auf dem Weg in ihr Quartier von Ljubljana Richtung Celje, als sie über den endlos langen Stau auf der Autobahn A1 informiert wurden. „Wir entschieden uns also, den Weg über Regionalstraßen zu nehmen“, schildert Familie Mayer der „Krone“.
Böse Überraschung in der Gemeinde Zagorje ob Savi
Immer wieder wurde die Familie auf ihrer Fahrt auf kleine Bäche, die über die Ufer traten, aufmerksam. Felder und Wiesen wurden überflutet. „Die Straße war aber in Ordnung und viele Touristen nahmen die Nebenfahrbahnen“, so die Niederösterreicher. Kurz nach dem Ort Zagorje ob Savi kam dann die böse Überraschung: Die Straße war gesperrt, der Fluss Save hatte bereits die Fahrbahn überflutet. Der Versuch, eine alternative Route nach Österreich zu finden, war aufgrund der Überschwemmungen zwecklos.
„In Zagorje wurden wir von mehreren Passanten aufgehalten und uns wurde ein Zettel in die Hand gedrückt (siehe Foto oben), dass wir nicht weiterfahren könnten und in der Sporthalle übernachten sollten.“ Gesagt, getan - die Familie machte sich auf den Weg zu der Sporthalle, um dort zu übernachten. „Die Einwohner von Zagorje haben hervorragend innerhalb kürzester Zeit alles organisiert und waren extrem freundlich und nett“, zeigt sich die Familie begeistert. Auch für Essen und Trinken wurde gesorgt. Und das für rund 200 Gestrandete!
Am Samstag wurden die Betroffenen von den Einwohnern informiert, welche Routen man noch nehmen könnte, um relativ sicher nach Maribor oder Ljubljana zu kommen (siehe Foto oben). „Alles war wirklich toll organisiert!“ Schon am selben Tag konnten die Niederösterreicher aufatmen - sie hatten es wieder heil in ihre Heimat geschafft.
Aufgrund der aktuellen Unwetter- und Hochwasser-Ereignisse stehen viele Menschen in den betroffenen Gebieten vor den Trümmern ihrer Existenz. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!
Für Kärnten: AT45 3900 0000 0591 9006
Für die Steiermark: AT15 2081 5000 4456 9523
Kennwort: Hochwasser
Die Spende ist steuerlich absetzbar.
Leiche am Ufer der Save gefunden
Die Save ist der wichtigste Fluss Sloweniens und fließt auch am Atomkraftwerk Krško vorbei. Durch den starken Regen in den letzten Tagen ist der Pegel massiv gestiegen. Am Samstag wurden große Wassermengen aus dem Fluss in den im Norden des Landes gelegenen Naturpark Lonjsko polje abgeleitet. „Man muss vorsichtig sein, denn es gibt viele Kilometer an Ufern, an denen es zu einem Zwischenfall kommen kann“, teilte der Direktor des kroatischen Wasserwirtschaftsamts, Zoran Djurokovic, mit. Zudem wurde am Ufer der Save in Ljubljana ein Mann tot aufgefunden. Es war die vierte Person, die bereits bei den Unwettern in Slowenien ums Leben gekommen war.
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