Ein 19-jähriger Südburgenländer wollte sich am Computer der Schwester in ein Kampfspiel einloggen - sie weigerte sich, das Passwort herauszugeben und zeigte ihn wegen Nötigung an.
Der 19-jährige Südburgenländer, der PV-Anlagen auf Hausdächern montiert, drückte sich nobel aus am Landesgericht Eisenstadt. Ab und zu streute er sogar den zweiten Konjunktiv ein. Weniger fein sprang er am 23. Jänner 2023 mit seiner Schwester um, die er im deutschen Ort Göttingen besucht hatte. Weil sich die Frau nach mehrmaliger Aufforderung geweigert hatte, ihm das Passwort für das Computer-Kampfspiel „Fortnite“ zu verraten, geriet der Mann in Rage.
„Ich schwöre bei Gott, wenn ich das Passwort für meinen Account nicht bekomme, ich verprügle deine Kinder“, schrie er. „Ich gehe dabei über Leichen, es ist mir scheißegal!“ Das war zu viel für die Schwester, sie zeigte den Arbeiter wegen Nötigung an, nachdem sie ihn der Wohnung verwiesen hatte. Seither wurde kein Wort zwischen den beiden gewechselt. Auch nicht vor Gericht, wo der Angeklagte auf die Zeugin zuging und sich aufrichtig entschuldigte. Sie würdigte ihn keines Blickes, nach ewigen Sekunden ergriff sie kurz die ausgestreckte Hand des Bruders.
Die Verhandlung endete mit einer Diversion: Versuchte Nötigung, Probezeit auf zwei Jahre, Beigabe von Bewährungshilfe sowie 100 Euro Kostenersatz für das Gerichtsverfahren.
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