Folgen des Starkregens

Unwetter: Das lange Warten auf die Entwarnung

Kärnten
07.08.2023 05:55

Schön langsam ebben die Fluten in Kärnten ab. Entwarnung kann aber nach wie vor nicht gegeben werden. Muren verwüsten ganze Regionen, Grundwasser bereitet Probleme. 

Es ist das eingetroffen, wovor der Landeskrisenstab gewarnt hat: „Aufgrund des aufgeweichten Erdreiches kam es Sonntag zu unzähligen Murenabgängen.“ Obwohl der Regen nachlässt, gibt es für Einsatzkräfte keine Verschnaufpause. In Globasnitz bringt eine gewaltige Schlammlawine sogar die Erde zum Beben. „Der Feuerberg löste sich“, so Bürgermeister Bernard Sadovnik. „Der Hang ist noch in Bewegung. Zwölf Häuser wurden daher evakuiert.“

80 größere Erdrutsche und evakuierte Häuser
Mehr als 80 größere Erdrutsche werden allein Sonntag verzeichnet. „Dabei wird es nicht bleiben, bis Dienstag bleibt die Lage ernst, das Erdreich ist völlig durchnässt“, sagt Gerd Kurath vom Landeskrisenstab. In St. Veit an der Glan wurden größere Bereiche des Banketts der Obermühlbacher Straße unterspült bzw. sind teilweise weggebrochen, weshalb die Straße gesperrt werden musste. „Die Zugangsbereiche zum Vituspark und die Wandersteige wurden ebenfalls gesperrt“, heißt es seitens der Polizei. Weiters wurden zehn Bewohner von naheliegenden Häusern evakuiert. 

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Obwohl die Regenfälle nachlassen, können wir noch nicht Entwarnung geben. Hänge drohen zu rutschen, das Grundwasser bereitet Probleme.

Gerd Kurath, Landeskrisenstab

Zivilschutzwarnungen für Globasnitz, St. Kanzian, Sittersdorf, Eberndorf, Bleiburg, Lavamünd, Neuhaus, Bad Eisenkappel, Keutschach, Viktring sind weiter aufrecht. Zumindest in St. Paul und St. Georgen im Lavanttal konnte der Zivilschutzalarm aufgehoben werden. 

Appell an Bootsfahrer
Am Wörthersee sind Bootsfahrer nun einmal mehr angehalten, zum Ufer einen Abstand von bis zu 200 Metern zu halten. „Die Richtlinie gilt immer! Wir machen wegen des angestiegenen Wasserpegels darauf aufmerksam!“

Achtung! Kanalwasser ist Fäkalwasser
Behördlich gesperrt wurde die Straße vor dem Klagenfurter Strandbad. „Dort besteht die Gefahr einer Unterspülung. Bei dem aus den Kanälen ausgetretenen Wasser handelt es sich zudem um Fäkalwasser.“ Vor allem in Viktring stehen weiterhin unzählige Keller und Garagen unter Wasser. „Das Grundwasser kann nicht abgepumpt werden. Mittlerweile werden sogar die Stromkästen angegriffen“, warnt Bgm. Christian Scheider.

Vorsicht vor Stromschlägen
In Klagenfurt gibt es nach wie vor zahlreiche Stromausfälle. Schuld daran ist das eingetretene Grundwasser in den Kellerräumen, das sich bis zu Stromverteilern und auch Photovoltaik-Anlagen, die meist in den Räumlichkeiten untergebracht sind, ausgeweitet hat. Aus diesem Grund appelliert der Krisenstab der Feuerwehr die Bevölkerung zur Vorsicht: "Es ergeht der dringende Aufruf, nicht in das Wasser im betroffenen Bereich der Stromquelle zu treten. Es besteht akute Stromschlaggefahr!“

In Viktring wird am Montag wieder von 19 bis 22 Uhr der Leuchtturm in der Mittelschule 13 geöffnet sein, der den Bürgern als hilfreiche Anlaufstelle dient, in dem es Kochmöglichkeiten, Handyladestation und mehr gibt.

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