"Mit Ernst Wolfram Marboe verliert Österreich einen der großen Gestalter der Fernsehgeschichte", würdigte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz den verstorbenen früheren Programmintendanten. "In all seinen Funktionen im ORF setzte er Meilensteine im Programm, die vielen Zuseherinnen und Zusehern noch heute in Erinnerung sind. Als Generalist - Journalist und Autor, Dramaturg und Regisseur, Moderator und Manager - bereicherte er nicht nur ORF-Radio und -Fernsehen, sondern auch Kultur und Wissenschaft Österreichs im Allgemeinen", lobte Wrabetz das Lebenswerk des Verstorbenen. Marboes Verdienste seien zudem noch immer Vorbild für Generationen, so der Generaldirektor.
"Ernst Wolfram Marboe vereinigte in sich alles, was ein erfolgreicher Fernseh-Macher braucht: ein untrügliches Gespür für das Publikum, bedingungslose Leidenschaft für das Produkt, Intellektualität und einen scharfen Verstand - gepaart mit dem unbeirrbaren Festhalten an Visionen", meinte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner. "Er war uns - und insbesondere mir persönlich - Vorbild und wird es bleiben."
Welt der Medien und Kunst "wesentlich geprägt"
Kardinal Christoph Schönborn würdigte Marboe als einen "engagierten und selbstbewussten Katholiken, der durch seine geradlinige christliche Haltung die Welt der Medien und der Kunst in Österreich wesentlich geprägt hat." Der Wiener Erzbischof erinnerte gegenüber "Kathpress" ebenso wie Caritas-Präsident Franz Küberl daran, dass Marboe die Radio-Spendenaktion "Licht ins Dunkel" zu dem heutigen großen TV-Ereignis gemacht habe, und hob die starke Verbundenheit des Verstorbenen mit der katholischen Kirche hervor: Er war in allem ein "glaubwürdiger und praktizierender Katholik, ohne Hang zu Frömmelei", so Kardinal Schönborn. Für Küberl war der Verstorbene "ein Mann mit Esprit, Kreativität und Kraft": "Sein Herz hat für die Menschen in Not geschlagen."
Auch Medienstaatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ) und der designierte Parteiobmann der ÖVP Wien, Stadtrat Manfred Juraczka, zeigten sich in ersten Reaktionen tief betroffen.
In memoriam Ernst Wolfram Marboe ändert ORF 2 sein Programm: Am Freitag bringen die "Seitenblicke" um 20.05 Uhr einen Nachruf, am Sonntag wird um 13.05 Uhr ein TV-Porträt des legendären ORF-Mannes gesendet. Der Spartensender ORF III plane zudem ein Schwerpunktprogramm, das Person und Schaffen von Ernst Wolfram Marboe würdigen werde, hieß es.
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