Umstrittenes Projekt

Schwimmende Asylunterkunft wird nun bezogen

Ausland
07.08.2023 21:31

Trotz massiver Bedenken und Kritik hält die britische Regierung an ihren Plänen fest, einen Lastkahn an der Küste im Südwesten Englands als Asylunterkunft zu verwenden. Am Montag ist bereits eine erste Gruppe von Migranten eingetroffen.

Die 93 Meter lange und 27 Meter breite „Bibby Stockholm“, die seit Wochen in Portland an der Küste von Dorset vor Anker liegt, nahm nach einer Reihe von Verzögerungen die ersten Bewohner auf. Mit seinen 222 Kabinen soll der Kahn Platz für bis zu 500 junge, männliche Asylsuchende bieten. Die Entscheidung, das Schiff in Portland anzulegen, einer kleinen Insel mit etwa 13.600 Einwohnerinnen und Einwohnern, wurde von einigen Anrainerinnen und Anrainern kritisiert. Das Gebiet ist ihrer Ansicht nach für das Projekt nicht geeignet. Einige Bewohnerinnen und Bewohner gaben an, sie fürchteten um ihre Sicherheit.

Mängel bei Brandschutzvorkehrungen
Auch Menschenrechtsorganisationen äußerten Kritik an dem Projekt. Der Lastkahn sei für den Zweck der Unterbringung von Asylsuchenden ungeeignet. In den vergangenen Wochen waren Demonstrierende beider Seiten am Ufergelände aufgetaucht. Die Feuerwehrgewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein dringendes Treffen mit dem Innenministerium wegen Sicherheitsbedenken gefordert. Nach Angaben offizieller Stellen hat der Kahn jedoch alle notwendigen Kontrollen bestanden.

Die ersten Asylwerber haben ihre Unterkünfte bezogen. (Bild: APA/AFP/Ben Stansall)
Die ersten Asylwerber haben ihre Unterkünfte bezogen.

Regierung in London will Asyl-Kosten senken
Die britische Regierung versucht in jüngster Zeit vermehrt, die Kosten für die Unterbringung von Asylwerbern zu senken. In den vergangenen Jahren gab es einen Anstieg der Geflüchtete, die über den Ärmelkanal an Bord kleiner Boote nach Großbritannien kamen. „Die Regierung hält es für richtig, Alternativen (zu bisherigen Unterkünften) zu finden, die billiger und kosteneffizienter sind“, sagte ein Sprecher von Premierminister Rishi Sunak vor Journalisten. „Wir denken, dass dies eine Alternative ist“, so der Sprecher weiter.

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