Russischer Angriff
Raketen auf Wohnviertel in Pokrowsk: 7 Tote
Mindestens sieben Tote - darunter fünf Zivilisten - und Dutzende Verletzte hat laut Behördenangaben am Montagabend ein russischer Raketenangriff auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine gefordert.
Zwei Raketen hätten binnen 40 Minuten ein Wohnviertel getroffen, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram. Zuvor hatte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, mitgeteilt, dass es in dem beschossenen Viertel auch Hotels, Restaurants und Geschäfte gebe.
Dazu veröffentlichte er Fotos, die unter anderem ein völlig zerstörtes Gebäude zeigen. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete über den russischen Angriff und teilte mit, die Rettungsarbeiten dauerten an. „Wir müssen den russischen Terror stoppen“, schrieb er.
Unterdessen verstärkte die Führung in Kiew die Forderung nach Langstreckenraketen. In einem Telefonat mit seinem US-Kollegen Antony Blinken bat Außenminister Dmytro Kuleba um die Lieferung von sogenannten ATACMS-Langstreckenraketen. „In unserem Telefonat haben Blinken und ich weitere Schritte zur Ausweitung der globalen Unterstützung für die Friedensformel und Lösungen zur Ausweitung der Getreideexporte besprochen“, postete Kuleba auf Twitter (das von Konzernchef Elon Musk in X umgetauft wurde, Anm.). Er habe den USA für die geleistete Unterstützung gedankt und die Notwendigkeit betont, die Langstreckenfähigkeiten der Ukraine zu verbessern, so der ukrainische Minister.
Geheimdienst: Geringe Erfolge der russischen Luftwaffe
Die russische Luftwaffe erzielt nach britischer Einschätzung im Angriffskrieg gegen die Ukraine trotz großen Aufwands nur geringe Erfolge. Während des Sommers sei die Luftwaffe mehr als 100 Einsätze pro Tag geflogen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Diese beschränkten sich jedoch fast immer auf Einsätze über russisch kontrolliertem Gebiet. Russland setze deswegen zunehmend sogenannte Freifallbomben mit Gleitaufsätzen zur Verlängerung der Reichweite ein, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.
Diese Bomben könnten viele Kilometer vom Ziel entfernt von Flugzeugen abgeworfen werden, aber hätten noch nicht dauerhaft ihre Genauigkeit bewiesen, hieß es in London weiter. „Zu Beginn der Gegenoffensive der Ukraine im Süden ab Juni 2023 waren russische Kampfhubschrauber sehr wirksam“, kommentierte das britische Ministerium weiter. Doch habe es Russland zuletzt offenbar nicht geschafft, im Süden eine effektive taktische Luftwaffe aufzubauen.
Nach dem ukrainischen Beschuss russisch kontrollierter Brücken zwischen der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem Gebiet Cherson sehen US-Experten Moskaus Militärtransporte in der Region erschwert. Die russischen Besatzungstruppen seien nun gezwungen, ihren Verkehr wegen der Schäden an den Autobrücken von Tschonhar und Henitschesk über die längeren Wege im Westen der Krim umzuleiten, teilte das US-Institut für Kriegsstudien ISW in Washington am Sonntag (Ortszeit) mit.
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