Arbeiteten für Wagner
Weitere Kreml-Spioninnen in der Ukraine enttarnt
Nachdem erst vor Kurzem eine mutmaßliche Spionin festgenommen worden war, die an einem geplanten Attentat auf Präsident Wolodymyr Selenskyj beteiligt gewesen sein soll, konnte der ukrainische Geheimdienst SBU offenbar ein weiteres Netzwerk von Doppelagentinnen in der Region Donezk entlarven. Die Damen sollen sowohl für den russischen Geheimdienst FSB als auch für die private Söldner-Truppe Wagner gearbeitet haben.
Das Agentennetzwerk habe „ausschließlich aus einheimischen Frauen“ bestanden, erklärte der SBU in einer Pressemitteilung. In einer mehrstufigen Sonderoperation konnte diese Gruppe schließlich „neutralisiert“ werden.
„Auf Anweisung der Besatzer“
„Auf Anweisung der Besatzer sammelten ihre Komplizen Informationen über die Anzahl und die Umverteilung der militärischen Ausrüstung der Verteidigungskräfte in der Region“, so der SBU auf seiner Website. Er veröffentlichte auch Bilder von den Frauen, auf denen ihre Gesichter gepixelt sind.
Flugrichtung von Kampfflugzeugen und Transportrouten ausspioniert
Die Frauen hätten versucht, „die Flugrichtungen der Kampfflugzeuge der Streitkräfte der Ukraine, darunter Kampfhubschrauber in der Nähe von Avdiivka, herauszufinden und dem Angreifer zu übermitteln“. Darüber hinaus hätten sie sich auch für die Transportrouten schwerer gepanzerter Fahrzeuge zur Front interessiert. Dazu hätten sich die Verdächtigen in die Gegend begeben und heimlich Fotos von ukrainischen Fahrzeugen gemacht.
Die ukrainischen Behörden konnten Beweismaterial auf den Mobiltelefonen der mutmaßlichen Doppelspioninnen sicherstellen:
Schon vor Krieg rekrutiert, bisher im „Schlafmodus“
Die Informationen seien in geschlossenen Chats „in einem der beliebten Messenger an den Feind übermittelt“ worden. Alle vier mutmaßlichen Agentinnen seien schon vor Beginn des russischen Invasionskrieges rekrutiert worden und hätten sich bis vor Kurzem in einem „Schlafmodus“ befunden. Drei Verdächtige konnten festgenommen werden, eine vierte Beteiligte soll nach Russland geflohen sein. Den Täterinnen drohen lebenslange Haftstrafen, unter anderem wegen Verrats und Verschwörung.
Spionin half bei Attentatsvorbereitungen auf Selenskyj
Erst am Montag war bekannt geworden, dass eine Frau im Südosten der Ukraine verhaftet wurde, die Teil eines Komplotts gewesen sei, das sich zum Ziel gesetzt habe, den ukrainischen Präsidenten zu töten. Die Aufgabe der mutmaßlichen Spionin sei es gewesen, die russischen Streitkräfte zu informieren, wo sich das Staatsoberhaupt aufhalte, damit diese einen Luftangriff auf ihn verüben könnten.
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