Desolate Räumlichkeiten, die Arbeit wird oft von unbezahlten Ehrenamtlichen erledigt. Dabei schüttet die Stadt jedes Jahr mehr als 800.000 Euro an die Bezirksmuseen aus. Doch ein wesentlicher Teil des Geldes fließt nicht Austelltungen oder die Häuser selbst sondern füllt andere Taschen.
Jeder Bezirk hat eines, und von der Idee her ist es eine gute Sache. Ein Museum, das die Geschichte des jeweiligen Stadtteils aufbereitet und für Besucher kostenlos zugänglich macht. Dazu Vorträge, Diskussionsreihen und Ausstellungen.
Die Realität sieht so aus: Desolate Räume, weil viele Häuser nur 5000 Euro im Jahr erhalten. Die Arbeit leisten oft unbezahlte Ehrenamtliche. Die Stadt schüttet aber jährlich 809.000 Euro an diese wichtigen Institutionen aus.
Wohin das Geld fließt, geht aus einer Anfragebeantwortung durch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hervor: 250.000 Euro für Mieten & Energie, 130.000 Euro für Personal, 75.000 Euro für Verwaltung und 354.000 Euro ist „künstl./wissenschaftl. Sachaufwand“. Die letzte Position erscheint schwammig.
Viele der 23 Bezirksmuseen residieren in viel zu kleinen oder sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten und können nicht mehr die Fixkosten decken.
Gemeinderätin Laura Sachslehner (ÖVP)
Und dann gibt es die sogenannten Curatorial Fellows, die zum Teil für das Wien Museum, zum Teil für die Bezirksmuseen tätig sind und deren Gehalt aufgeteilt wird.
„Die Curatorial Fellows sind Vollzeit angestellt, wobei zwei Drittel aus dem Projektbudget Bezirksmuseen Reloaded und ein Drittel ihres Salärs aus dem Budget des Wien Museums kommt. Die Quelle dieser Mittel ist in beiden Fällen die MA 7“, erklärt ein Sprecher des Wien Museum.
„Undurchsichtige Strukturen“
„Die Mittel der Bezirksmuseen versickern in undurchsichtigen Strukturen“, wetter ÖVP-Gemeinderätin Laura Sachslehner. Sie fordert eine Neuaufstellung der Finanzierung: mehr Geld für die Häuser selbst, keinen Cent mehr für nebulose Gebilde rundherum. „Viele der 23 Museen residieren in viel zu kleinen oder sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten und können nicht mehr die Fixkosten decken“, so Sachslehner. Eine Reform sei überfällig.
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