Trotz teurer gewordener Energie und gebremster Nachfrage bleibt der Fachkräftemangel die größte Sorge der heimischen Betriebe. Das Problem wird in Zukunft noch schlimmer werden, ein Gegensteuern ist notwendig. WIFO-Chef Gabriel Felbermayr sieht die Lösung in einem Umdenken - und schlägt neue Wege bei der Personalsuche vor.
„Die Energiepreis-Problematik wird man in den Griff kriegen können. Die längerfristig viel größere Herausforderung ist die Arbeitskräfteknappheit", sagt Gabriel Felbermayr. Rund 30.000 offene Stellen waren im Juli beim Arbeitsmarktservice Oberösterreich gemeldet, erfahrungsgemäß sind aber mehr Jobs unbesetzt, als die Statistik glauben lässt.
waren beim Arbeitsmarktservice Oberösterreich im Juli gemeldet. Zum Vergleich: 28.862 Landsleute waren im Vor-Monat in unserem Bundesland auf Jobsuche.
Weniger Junge, die nachkommen, dazu viele Babyboomer, die in den nächsten Jahren in Pension gehen - dieser Umstand verschärft das Problem für die Firmen, die jetzt schon händeringend Personal suchen. „Wir wissen das seit 20 Jahren, und jetzt erwischt uns das“, sinniert Felbermayr im Gespräch mit der „Krone“. Der WIFO-Chef und gebürtige Bad Haller nimmt in diesem Punkt die Politik in die Pflicht: „Es braucht eine gezielte und bedarfsgerichtete Einwanderung.“
Sein Vorschlag: eine gemeinsame Initiative im deutschen Sprachraum, um Mitarbeiter in allen Branchen anzuwerben. „Wenn das österreichische Arbeitsmarktservice jetzt Geld in die Hand nimmt, um in den Philippinen Krankenschwestern anzuwerben, dann kommen die zum Beispiel nach Ried im Innkreis, werden dort eingeschult und drei Jahre später werden sie nach München abgeworben. Man braucht also einen kooperativen Ansatz.“ Warum passiert das nicht? “Da fehlt ein bissl der Mut. So etwas haben wir schließlich noch nie gemacht."
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