Die Wahlkommission in Großbritannien ist eigenen Angaben zufolge über einen längeren Zeitraum Ziel umfassender Cyberangriffe geworden. „Feindliche Akteure“ hätten sich etwa ein Jahr lang Zugang zu ihren Datenbanken verschafft, teilte die unabhängige Behörde am Dienstag mit.
Auf den Servern waren demnach interne E-Mails, Kontrollsysteme und Kopien von Wählerverzeichnissen mit den Daten von Millionen von Wählern gespeichert. Wer hinter den Angriffen steckte, gab die Behörde zunächst nicht bekannt. „Wir wissen, auf welche Systeme die Angreifer Zugriff hatten, aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, auf welche Dateien sie zugegriffen haben oder nicht“, erklärte der Leiter der Wahlkommission, Shaun McNally.
Erstes Eindringen bereits vor zwei Jahren
Demnach drangen die Hacker erstmals im August 2021 in die Systeme ein. Aber erst im Oktober 2022 wurde die Cyberattacke aufgedeckt, nachdem verdächtige Aktivitäten festgestellt worden waren. Die Wahlkommission bedaure, dass die Entdeckung so lange gedauert habe, hieß es nun. Sie habe vor einer Bekanntgabe des Vorfalls Gegenmaßnahmen ergreifen müssen.
Dazu gehörten demnach die Sperrung des Zugangs für die Hacker sowie die Bewertung des Ausmaßes des Vorfalls und die Einführung „zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen“. Dennoch bleibe es „sehr schwierig, durch einen Cyberangriff Einfluss auf das demokratische Verfahren zu nehmen“, hieß es weiter. Nach dem Brexit-Referendum im Jahr 2016 sowie bei den Parlamentswahlen im darauffolgenden Jahr hatten britische Behörden Russland verdächtigt, Einfluss auf die Abstimmungen zu nehmen.
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