Ausbildungszentrum

Ab jetzt gibt es Internet-Training für Polizei

Oberösterreich
08.08.2023 19:00

Der Startschuss zu Österreichs erstem Cybercrime-Ausbildungszentrum ist am Dienstag in Linz gefallen. So soll Online-Betrügern in Zukunft schneller das Handwerk gelegt werden. Und das hat einen guten Grund.

In den vergangenen drei Monaten wurden in Oberösterreich 1600 Betrugsfälle mit Internetbezug angezeigt. Die Anzahl solcher Delikte steigt seit Jahren stetig. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2022 ist die Zahl der Vorfälle im vergangenen Halbjahr österreichweit um fast ein Drittel angestiegen.

Oberstaatsanwalt Harald Winkler, LH-Vize Christine Haberlander, Innenminister Gerhard Karner und Polizeichef Andreas Pilsl (v. l.). (Bild: © Polizei OÖ)
Oberstaatsanwalt Harald Winkler, LH-Vize Christine Haberlander, Innenminister Gerhard Karner und Polizeichef Andreas Pilsl (v. l.).

500.000 Euro investiert
Um gegen diesen Trend gewappnet zu sein, startet nun in Linz das erste Cybercrime-Trainingscenter Österreichs. „Das ist ein wesentlicher Eckpfeiler der Kriminaldienstreform“, so Innenminister Gerhard Karner. Für die Umsetzung wurde in OÖ knapp eine halbe Million Euro investiert. Beamte sollen so im richtigen Umgang mit Online-Betrug geschult werden, jeder Polizist wird künftig eine Grundausbildung in diesem Bereich absolvieren.

400 Beamte sollen jedes Jahr Ausbildung erhalten
Zu Jahresende werden die ersten Uniformierten in Räumlichkeiten der Linzer Polizeidirektion die Schulbank drücken. Pro Jahr sollen rund 400 Polizisten durch das Pilotprojekt ausgebildet werden. Danach will man das Konzept rasch ausweiten – für jedes Bundesland ist ein Trainingscenter vorgesehen. Die Ausbildung ist in mehrere Stufen gegliedert, auf das verpflichtende Grundmodul folgen optionale, aufbauende Seminare. Außerdem ist das Training stark praxisorientiert, wie Landespolizeidirektor Andreas Pilsl betont: „Es wird an konkreten Fällen gearbeitet, die wir uns nicht aus den Fingern saugen.“

Zusammenarbeit mit Justiz
So werden die Gesetzeshüter optimal ausgebildet. „Das Wichtigste dabei ist, dass uns die Menschen vertrauen“, so Pilsl. Außerdem soll in jedem Seminar des Grundmoduls ein Staatsanwalt vor Ort sein. Dieser erläutert den Beamten, was benötigt wird, um Ermittlungen voranzubringen und allfällige Anklagen hieb- und stichfest zu machen. Auch junge Köpfe der Zukunft sollen bereits früh mit der Thematik vertraut gemacht werden: Die HTL Leonding wird einen IT-Sicherheitsschwerpunkt bekommen.

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