Beim Prozess am Dienstag am LG Feldkirch zeigte sich der Beschuldigte lammfromm. Zum Vorwurf, er habe Anfang Februar in der Tiefgarage eines Wohnblocks in Bregenz den schicken BMW des Opfers mit einem spitzen Gegenstand zerkratzt, bekennt er sich nicht schuldig.
„Ich weiß von der Sache nichts und kann dazu nichts sagen“, behauptet der Mann.
Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Tiefgarage zu Sachbeschädigungen gekommen ist. Schon oft soll es Anzeigen gegen „Unbekannt“ gegeben haben, geschnappt wurde der Täter bislang nie. Fakt ist, dass es diesmal einen Zeugen gibt, der alles gesehen hat: „Ich saß mit einem Mädchen auf der Rückbank meines Autos. Da sah ich, wie der Angeklagte mit seinem Sohn in die Tiefgarage kam und sagte: So, das mach ich jetzt! Dann zückte er einen Schlüssel und zerkratzte den BMW.“
Unschöne Szenen
Tags darauf habe er den Autobesitzer über die feige Tat des Nachbarn informiert. Dieser erstattete Anzeige. Im Prozess auf das Verhältnis zwischen dem Angeklagten und den Zeugen angesprochen, berichtet der BMW-Fahrer von unschönen Szenen gegen Ausländer und mehreren verbalen Angriffen. „Schon als ich einzog, sagte er, dass mir die Wohnung nicht zustehe, sondern seinem Sohn. Ich sei Ausländer und solle mir was anderes suchen.“ Nachdem der als Zeuge geladene Sohn vor Gericht die Aussage verweigert, ist sich Staatsanwalt Wilfried Siegele sicher: „Es gibt überhaupt keinen Zweifel, dass der Angeklagte das Auto zerkratzt hat. Die Tat ist hinterfotzig und perfide.“
„Schon als ich einzog, sagte er, dass mir die Wohnung nicht zustehe, sondern seinem Sohn. Ich sei Ausländer und solle mir was anderes suchen.
Der Zeuge über den Angeklagten
Richter Christoph Stadler verkündet daraufhin das nicht rechtskräftige Urteil: Schuldspruch im Sinne der Anklage, also eine teilbedingte Geldstrafe über 2000 Euro. Den Privatbeteiligten verweist er mit seinen Ansprüchen auf den Zivilrechtsweg.
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