Neue Daten zum Meereis in der Antarktis beunruhigen Experten. Laut Christian Haas, Leiter der Sektion Meereisphysik am Alfred-Wegener-Institut (AWI), ist die von Eis bedeckte Fläche des Meeres in der Antarktis derzeit deutlich kleiner als im Durchschnitt der vergangenen 40 Jahre. „Sowas hat es noch nie gegeben, seit wir Satelliten haben.“
Bisher habe sich die Meereis-Fläche im antarktischen Winter immer wieder erholt. Die aktuelle Situation könne weitreichende Konsequenzen haben. „Die Frage ist, ob es der Anfang vom Ende des Meereises in der Antarktis ist. Wenn es so weitergeht, wird es im Sommer gar kein Meereis mehr geben.“
Natürliche Variabilität oder Klimawandel?
Noch sei allerdings unklar, ob dies tatsächlich auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen sei oder eher auf natürliche Variabilität.
Die potenziellen Auswirkungen auf die Weltmeere könnten signifikant sein, da der Rückgang des Meereises zu einer Erhöhung der Oberflächentemperatur der Ozeane und Veränderungen in den Meeresströmungen führen könnte.
Eis-Albedo-Rückkopplung
Haas verweist auf den Effekt der Eis-Albedo-Rückkopplung: Eis reflektiert Sonnenstrahlen effizient, während das Meer sie eher aufnimmt und sich dadurch erwärmt. Die schwindende Eisbedeckung führt daher zu einer wärmeren Meerestemperatur, was wiederum zu einer beschleunigten Eisschmelze führt.
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