Nur vier Überlebende
Schiffbruch vor Lampedusa: Mehr als 40 Tote
Vor der italienischen Insel Lampedusa hat sich eine neue Flüchtlingstragödie ereignet. Am Mittwoch kamen bei einem Schiffbruch 41 Menschen ums Leben. Vier Überlebende - drei Männer und eine Frau, die aus Cote d‘Ivoire (Elfenbeinküste) und Guinea stammen, - wurden von einem maltesischen Frachtschiff gerettet.
Das etwa sieben Meter lange Boot, das von Sfax in Tunesien aus in See gestochen war, sei nach sechs Stunden Fahrt aufgrund einer großen Welle gekentert.
Nur 15 Migranten an Bord des Bootes hatten Schwimmwesten an, sie ertranken trotzdem. Weder das unter maltesischer Flagge fahrende Frachtschiff „Rimona“, das die Migranten gerettet hatte, noch Patrouillenboote der italienischen Küstenwache haben Leichen entdeckt. Das liege daran, dass die vier Überlebenden in einiger Entfernung vom Ort des Unglücks gerettet wurden, erklärten die Behörden.
Erst Anfang der Woche hatte die Crew des von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen betriebenen Rettungsschiffes „Geo Barents“ bei einem Einsatz vor der Insel (siehe Video oben) 49 Personen gerettet.
91.000 Menschen erreichten heuer schon Süditalien
Die Insel Lampedusa ist erneut mit einer starken Fluchtbewegung konfrontiert. Die Zahl der in diesem Jahr in Italien angekommenen Flüchtlinge hat sich gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 mehr als verdoppelt. Von Jänner bis Anfang August erreichten rund 91.000 Menschen per Schiff über das Mittelmeer die Küste Süditaliens, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 40.000, wie aus Angaben des italienischen Innenministeriums hervorgeht.
Heuer kamen auch fast 10.000 unbegleitete Minderjährige in Italien an. Seit sieben Jahren waren noch nie so viele Migranten in Süditalien eingetroffen.
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