Drohne auf Fabrik?
Heftige Explosion nahe Moskau: Über 50 Verletzte
Eine heftige Explosion auf einem Fabriksgelände rund 70 Kilometer nordöstlich von Moskau sorgt für Spekulationen: Beobachter vermuten einen Drohnenangriff dahinter - die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS widersprach dieser Darstellung.
Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Sergijew Possad, die auch bei Touristen sehr beliebt ist. Es habe 52 Verletzte gegeben, berichtete der Gouverneur der Hauptstadtregion, Andrej Worobjow. Sechs von ihnen liegen mit schweren Verbrennungen und Schädeltraumata auf der Intensivstation. Andere hätten leichtere Verletzungen und Prellungen erlitten.
Zu den Ursachen könne sich Worobjow nicht äußern, jedoch seien Ermittlungen wegen „Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften“ eingeleitet worden. Er war in die betroffene Stadt gefahren, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen.
Die betroffene Fabrik stellt optische Geräte her, Berichten zufolge auch für den militärischen Gebrauch. In sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos veröffentlicht, die eine große Rauchsäule am Himmel zeigen. Laut der Stadtverwaltung wurden mindestens 20 Wohngebäude und zwei Schulen von der Explosion erschüttert.
Drohnen in Moskau offenbar abgewehrt
Zuvor hatte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtet, dass Moskau Ziel eines versuchten Drohnenangriffs geworden sei. Zwei Drohnen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte Sobjanin Mittwochfrüh in seinem Blog im Nachrichtendienst Telegram mit. Es habe sich um einen „terroristischen Angriffsversuch“ des „Kiewer Regimes“ gehandelt, der verhindert worden sei. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums gab es weder Verletzte noch Schäden.
Fassade von Hochhaus in Moskau bei Drohnenangriff getroffen
Ende Juli beziehungsweise Anfang August war die russische Hauptstadt mit dem Wolkenkratzerviertel Moskwa City binnen drei Tagen zweimal Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Mehrere Drohnen wurden nach russischen Angaben abgeschossen. Allerdings wurde auch die Fassade eines Glasturms getroffen.
Die Millionenmetropole war bereits zuvor mehrfach Ziel von Drohnenangriffen, die allerdings in keinem Verhältnis zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem - nunmehr 17 Monate andauernden - zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine stehen. Moskau beschießt auch die Hauptstadt Kiew immer wieder mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Es gab in Kiew Tote, Verletzte und massive Schäden.
Ukrainische Seedrohnen sind Gefahr für russische Schiffe
Nach britischer Einschätzung bleiben ukrainische Seedrohnen unterdessen eine Gefahr für Russland. Das britische Verteidigungsministerium blickte in seinem täglichen Update am Mittwoch auf die Angriffe gegen den russischen Tanker Sig und das Landungsschiff Olenegorski gornjak. Zuvor sei offenbar auch ein Anschlag auf russische Patrouillenboote vereitelt worden, die wahrscheinlich das russische Handelsschiff Sparta IV eskortiert hätten, hieß es auf Twitter vom britischen Verteidigungsministerium.
„Die Angriffe zeigen, dass die Operationen mit unbemannten Wasserfahrzeugen immer stärker zu einem wichtigen Bestandteil moderner Seekriegsführung werden und gegen die Schwachstellen der russischen Seeversorgungswege eingesetzt werden können.“
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