Ausbau auch bei Wasser

Energieboom: Jetzt wird „Stromnadelöhr“ entschärft

Niederösterreich
10.08.2023 11:00

Viel Sonnenstunden, häufige und lange Windphasen: Durch seine Lage zählt das Weinviertel zu den bei Alternativenergie ambitioniertesten Regionen - sowohl durch Wind- und Photovoltaik-Großanlagen, als auch durch private PV-Stromerzeuger. Die Folge, vor allem im Sommer: Ein Überschuss an Energie, andererseits oft Mangel an Wasser. Investitionen in das Leitungsnetz sollen nun für Ausgleich sorgen.

Alleine die EVN baut im Weinviertel aktuell vier neue Windparks mit in Summe 95 Megawatt Leistung. Damit können künftig 80.000 Haushalte mehr mit Ökostrom versorgt werden. Als Erstes wird in den nächsten Wochen der Windpark Palterndorf-Dobermannsdorf/Neusiedl an der Zaya vollständig ans Netz gehen. Der 42 MW Windpark, bestehend aus 7 Windkraftanlagen ist damit der leistungsstärkste Windpark der EVN.

Doch zusammen mit den boomenden Photovoltaik-Anlagen wird in der Region, die durch den hohen Anteil an erneuerbaren Herkunftsquellen mittlerweile eher den Namen „Energieviertel“ tragen sollte, vor allem im Sommer ein Überschuss bei der Stromproduktion die Folge sein.

Windräder, wohin das Auge reicht: Vor allem seit Ausbruch der Energiekrise wird wieder verstärkt gebaut, es werden wieder neue Zonen genehmigt. (Bild: Andi Leisser)
Windräder, wohin das Auge reicht: Vor allem seit Ausbruch der Energiekrise wird wieder verstärkt gebaut, es werden wieder neue Zonen genehmigt.

Die Stromproduktion steigt fast exponentiell
„Allein im östlichen Weinviertel ist bis zum Jahr 2030 mit 2700 KW mehr zu rechnen“, rechnet der EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer vor. Das entspricht im Vergleich der Leistung von bis zu zehn Donaukraftwerken! Gleichzeitig muss daher zwangsweise auch ein Ausbau der Leitungsinfrastruktur erfolgen, was über die EVN-Tochter Netz NÖ erfolgt. 

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Die wertvolle Öko-Energie der Region muss gesammelt und abtransportiert werden. Die EVN-Tochter Netz NÖ investiert dahier bis 2030 zusätzlich über 360 Millionen in den Produktion- und Versorgungsbereich.

EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer

Leitungstrassen für Lebenselixier Wasser und Energie
Für - im Wortsinn - Entspannung werden hier vor allem zwei neue Hochspannungsleitungen mit einer Länge von knapp 36 Kilometern sorgen. Konkret handelt es sich bei diesem Vorhaben unter anderem um zwei neue 110 kV-Hochspannungsleitungen mit einer Gesamtlänge von rund 36 Kilometer (Kettlasbrunn Süd - Spannberg bzw. Gaweinstal - Prottes), sowie um den Neubau und die Erweiterung von sechs Umspannwerken (Gaweinstal, Groß-Schweinbarth/Raggendorf, Kettlasbrunn Süd, Spannberg, Prottes, Neusiedl a.d. Zaya).

Ein weiterer Versorgungsbereich der EVN ist nicht minder wichtig: Beim Trinkwasser werden rund 53 Millionen Euro in neue Infrastrukturen investiert, wie EVN Naturkraft Geschäftsführer Helwig Überacker informiert. In der Region – und auch überregional: Ein Großprojekt ist hier die Verbindung der Wasserversorgungsgebiete im Süden von Wien mit jenen im Weinviertel – inklusive Donauquerung. „Angesichts der Klimaänderung ein weiterer wichtiger Bereich“, so Landtagschef Karl Wilfing.

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