Lichterloh brannte das Hofgarten-Café im Sommer 2019 in Innsbruck. Vier Jahre später ist ein würdiger Ersatz in weiter Ferne. Immerhin gibt es ein Siegerprojekt, das bis 2025 umgesetzt werden soll. Diesem fehlt aber ein wichtiges Merkmal von früher.
Im kommenden Jahr wäre das Hofgarten-Café 100 Jahre alt geworden. Doch ein Feuer (Brandstiftung) legte diese Innsbrucker Institution fast auf den Tag genau vor vier Jahren in Schutt und Asche. Die Bilder vom brennenden Hofgarten-Café im Juli 2019 waren ein Schock für Generationen von Nachtschwärmern. Aber nicht nur sie trauerten um diese von Architekt Clemens Holzmeister 1924 behutsam geplante Institution.
Auch Hofgartenbesucher, die im Schatten der Baumriesen untertags das gastronomische Angebot genossen, hatten einen geselligen Treffpunkt im Herzen der Stadt verloren.
Ende 2022 Siegerprojekt gekürt
Zumindest Letztere sollen in absehbarer Zeit zurückkehren: Nach Jahren des Stillstands aufgrund von Besitzstreitigkeiten kürte der neue Eigentümer, die Burghauptmannschaft Wien, Ende 2022 ein neues Siegerprojekt für den Wiederaufbau des traditionsreichen Cafés. Dann wurde es erneut ruhig um das für Innsbrucks Touristen, aber auch Einheimische so wichtige Projekt.
Für die Ausarbeitung der weiteren Detailplanungen sind zwölf Monate vorgesehen, sodass mit einer Fertigstellung des neuen Hofgarten-Cafés mit 2025 zu rechnen ist.
Christian Gepp, Bereichsleiter der Burghauptmannschaft Wien
Burghauptmannschaft Wien zuständig
Anlässlich des vierten Jahrestages der verheerenden Feuersbrunst im Hofgarten fragte die „Krone“ bei der Behörde nach. „Nach dem erfolgreichen Abschluss des Architekturwettbewerbes konnte bereits die notwendige Beauftragung an das Siegerprojekt des Innsbrucker Architektenduos Penz-Rumpelmayr erfolgen. Für die Ausarbeitung der weiteren Detailplanungen sind zwölf Monate vorgesehen, sodass mit einer Fertigstellung des neuen Hofgarten-Cafés mit 2025 zu rechnen ist“, teilte Christian Gepp, Bereichsleiter der Burghauptmannschaft Wien, mit. Zu sehen ist an Ort und Stelle davon jedoch wenig.
Areal verwildert
Derzeit sprießt auf dem etwa 1000 Quadratmeter großen, eingezäunten Areal im Hofgarten nur Unkraut. Der historische Altbau ist abgetragen, nichts erinnert mehr daran. Es gibt auch kein Schild, das eine Ahnung gibt von dem, was an diesem prominenten Ort stand und was geplant ist. Die Fläche im ansonsten gepflegten Hofgarten ist keine Visitenkarte für Innsbrucks Tourismus, das steht fest.
Bund zahlt und schafft an
Dafür soll mit dem Neubau alles besser und schöner werden. Dieser soll exakt denselben Fußabdruck aufweisen wie das Original, das heißt, es bleibt Platz für einen großen Gastgarten. Was darin allerdings geschehen soll, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Die Stadt wünscht eine Nachtgastronomie wie früher, ist damit aber auf taube Ohren gestoßen. Die Kosten beziffert die Behörde mit 5,2 Millionen Euro. Sie werden vom Bund getragen.
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