Die öffentliche Hand kommt nicht für die Wiederherstellung des durch die Fliegerbombe am Samstag zerstörten Felds im Tiroler Vals auf. Die Gemeinde will nun weitere Blindgänger suchen.
Seit der Explosion der Fliegerbombe aus dem Jahr 1945 am Samstag herrscht in der 500-Seelen-Gemeinde Unruhe. Die Sorge, dass wieder ein Blindgänger in die Luft fliegt, ist groß. „Wir diskutieren, ob und wie wir weite Teile des Gemeindegebietes unter die Lupe nehmen können“, sagt der Valser Bürgermeister Klaus Ungerank im Gespräch mit der „Krone“.
Ich habe aus der ,Krone’ erfahren, dass der Grundbesitzer für die Suchkosten aufkommen muss.
Klaus Ungerank, Bürgermeister Vals
Bild: Christof Birbaumer
„Bombensuche ist Kostenfrage“
Mehrere Spezialfirmen hätten sich inzwischen beim Dorfchef gemeldet und ihre Dienste zur Bombensuche angeboten. „Das ist natürlich auch eine Kostenfrage“, betont Ungerank, „ich habe aus der ,Krone’ erfahren, dass der Grundbesitzer für die Suchkosten aufkommen muss.“ Deshalb stehe er mit dem Land Tirol bezüglich einer finanziellen Unterstützung in Kontakt.
Interessant scheint für ihn vor allem die Möglichkeit, anhand von historischen Aufzeichnungen jene Bereiche kartieren zu lassen, wo Blindgänger vermutet werden. Die Flächen vor und nach dem Bahntunnel gelten diesbezüglich als problematisch.
Auch „Nein“ vom Land
Unterdessen kommen bereits jetzt auf jenen Bauern, in dessen Feld die Bombe den Krater riss, beträchtliche Kosten zu. Obwohl er nichts für den Flurschaden kann, muss er ihn mit Geld aus eigener Tasche beseitigen. Der Republik ist der Schaden egal, laut Ungerank werde auch das Land die Rekultivierung nicht abgelten - der Katastrophentopf greife in diesem Fall nicht. Die Gemeinde selbst würde sich schwer tun, etwas zuzuschießen.
Schwacher Trost: Am Mittwoch sammelte die Polizei die Bombensplitter ein.
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