Vor Duell mit Debrecen

Ex-Rapidler schwärmt: „Fans sind echt phänomenal“

Auch am Donnerstag gegen Debrecen ist in Hütteldorf beste Stimmung garantiert.

(Bild: Mario Urbantschitsch)

Über 15.000 Zuschauer treiben am Donnerstag Rapid gegen Debrecen an. Der Ungar György Korsos favorisiert grün-weißes Ex-Team.

Für Rapid bestritt er 71 Spiele, jubelte mit Grün-Weiß 2005 über den Meistertitel und wenige Wochen später über das Ticket für die Gruppenphase der Champions League - auch am Donnerstag drückt György Korsos den Wienern im Drittrunden-Hinspiel der Qualifikation zur Conference League gegen seine ungarischen Landsleute aus Debrecen die Daumen, sagt: „Einmal Grüner, immer Grüner! Rapid ist klarer Favorit, hat den besseren Kader.“ Er warnt aber vor dem Gegner: „Debrecen tritt auch im 4-2-3-1 auf, ist an einem guten Tag in der Verteidigung nur schwer zu knacken und verfügt über einige starke Spieler.“

György Korsos im Rapid-Outfit 2006

(Bild: GEPA pictures)

Darunter den international erfahrenen Torhüter Balazs Megyeri, Mittelfeld-Abräumer Stefan Loncar („Er hat eine beeindruckende Frühform“), Kapitän und Spielmacher Balázs Dzsudzsák oder der im Nachwuchs von Real Madrid ausgebildete Mittelstürmer Dorian Babunski.

Wie Rapid bringt Debrecen viel Tradition mit, stieg nach dem Abstieg 2020 sofort wieder auf, wurde letzte Saison Dritter. Korsos: „Fußball wird in Ungarn sehr stark gefördert, viele neue Stadien wurden gebaut.“ Der Staat pumpte unter der Regie von Viktor Orban seit 2010 2,5 Milliarden Euro in den Kick.

György Korsos beim Match gegen Lok Moskau

(Bild: GEPA pictures)

Korsos arbeitet als Sportwissenschaftler an der Istvan Szechenyi Universität in Györ, jobbt nebenbei als TV-Experte und beim FC Györ mit 300 Nachwuchs-Kickern. „Die Akademien bekommen sehr viel Geld, um ihre Talente zu fördern, Ungarns EURO-Teilnahmen 2016 und 2020 verstärkten den herrschenden Hype nochmals.“

Geilstes Spiel 2005
Den der 46-Jährige auch bei Rapid erlebte: „Ich war davor die Fans von Sturm gewohnt, dann kamen jene von Rapid: viel lauter, viel emotionaler. Sie sind echt phänomenal, brachten auch im Europacup viel Energie auf den Platz. Wenn es mal nicht lief, reagierten sie aber auch rasch sehr kritisch.“

György Korsos (unten 2.v.l.) stand bei Rapids 1:0-Sieg in Moskau 2005 in der Startelf.

(Bild: GEPA pictures)

Unvergessen bleibt für Korsos der 1:0-Sieg 2005 in Moskau, mit dem Rapid in die Königsliga einzog: „Es war das geilste Spiel in meiner Karriere.“ Ein Hexenkessel ist für ihn auf den Tribünen in Hütteldorf garantiert, denn: „Auch Debrecens Fans sind sehr fanatisch.“