Immer härtere Zensur
Sollen Kriegslügen glauben: Moskau blockiert VPN
Um auf vom Kreml gesperrte soziale Netzwerke oder Nachrichtenseiten zugreifen zu können, haben die Russen bislang auf virtuelle private Netzwerke (VPN) gesetzt. Auf diesem Wege konnten sie etwa bei staatlichen Repressionen oder dem Angriffskrieg gegen die Ukraine up to date bleiben. Nun will die Regierung aber sogar dem einen Riegel vorschieben.
Die russischen Behörden sind nach Angaben britischer Geheimdienste zuletzt deutlich stärker gegen die Nutzung virtueller privater Netzwerke (VPN) vorgegangen. Solche geschützten Netzwerkverbindungen erlauben den Zugang zu objektiven Informationen.
„VPN stellen wahrscheinlich die größte einzelne Schwachstelle bei den Versuchen des russischen Staates dar, inländische Informationen allumfassend zu kontrollieren“, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag in seinem täglichen Update.
Schon seit 2017 illegal
VPN seien zwar seit 2017 in Russland illegal, aber dennoch weiterhin sehr beliebt, hieß es in London weiter. Nun aber seien viele der bekanntesten Verbindungen unbrauchbar, zitierte das Ministerium Medienberichte.
„Neben zunehmenden technischen Störungen hat der russische Staat auch eine öffentliche Kampagne gestartet, und er versucht, die Bürger mit der Behauptung, ihre persönlichen Daten seien gefährdet, dazu zu verleiten, VPN zu meiden.“
Unabhängige russische Nachrichtenseiten wie etwa Meduza haben nun eigene Leitfäden für die Nutzer herausgegeben. Darin wird anschaulich dargelegt, was man im Falle einer VPN-Blockade unternehmen kann.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.