Kampf ums Überleben

NÖ: Babykätzchen in Müllcontainer geschmissen

Niederösterreich
11.08.2023 06:05

Vier Kitten wurden im Waldviertel wie Abfall entsorgt. Tierschützer kämpfen nun um das Überleben der wenigen Wochen alten Samtpfoten und erneuern ihre Kritik am zu laschen Kastrationsgesetz.

Wie traurig das Schicksal eines ungewollten Katzennachwuchses sein kann, beweist aktuell ein Fall in Gföhl im Bezirk Krems. Dort hatten Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma in einem Container für Holzabfälle vier erst wenige Wochen alte Kätzchen entdeckt. Die Jungen dürften da aber bereits schon einen längeren Überlebenskampf geführt haben. Denn alleine zwischen Abholung und Entleerung des Behälters lagen mehrere Tage, in denen die Tiere unversorgt waren. Für eine Baby-Samtpfote kam jede Hilfe zu spät, sie konnte nur mehr tot gefunden werden.

Kätzchen in sehr schlechtem Zustand
Um die anderen drei Kitten kümmerten sich die zu Hilfe gerufenen Mitarbeiter des Kremser Tierheims. Die Tiere wurden anschließend zu Pflegeplätzen gebracht, wo sie mit der Flasche aufgezogen werden. „Eines von ihnen befindet sich aber nach wie vor in einem sehr schlechten Zustand. Sein Leben steht an der Kippe“, ist Betreuerin Katrin Hofbauer besorgt.

„Zahnloses Kastrationsgesetz“
Für Andrea Specht, Präsidentin des Tierschutzverbandes Niederösterreich, ist der traurige Fall erneut Beweis dafür, wie zahnlos das Kastrationsgesetz bei uns im Land ist. Denn eigentlich müssten Freigänger-Hauskatzen über sechs Monaten seit 2005 verpflichtend kastriert werden. Eine geringe Investition, die ungewollten Nachwuchs verhindern könnte. „Doch gerade im ländlichen Raum wird die Verantwortung für Geburtenkontrolle der Stubentiger eher locker genommen“, kritisiert Specht. Die Folgen davon müssen nicht nur die Katzen am eigenen Leib erfahren, sondern auch die Tierheime, die völlig überfüllt sind. „Eine verpflichtende Kastration hilft nichts, wenn sie nicht kontrolliert wird“, fordert Specht unter anderem mehr Amtstierärzte.

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