Meteoroiden-Schauer

Perseiden sind da: Es regnet wieder Sternschnuppen

Nachrichten
11.08.2023 11:59

Ab sofort könnte sich wieder ein Blick in den Nachthimmel lohnen. Bis etwa 24. August werden - so wie jedes Jahr - Sternschnuppen der sogenannten Perseiden auf die Erde herabregnen. Weil das Maximum für Sonntag am Tag erwartet wird, haben Interessierte in den Nächten vom 12. auf den 13. und vom 13. auf den 14. August die Möglichkeit, vermehrt Sternschnuppen zu beobachten.

Im Vergleich zum Vorjahr stört der Mond bei der Beobachtung heuer kaum. Weil am 16. August Neumond ist, stehe er in den Nächten mit erhöhtem Aufkommen von Perseiden nur als ganz dünne Sichel in der Morgendämmerung. Die beste Zeit zur Beobachtung der Perseiden werde der 13. August von circa 22 Uhr mit steigender Rate bis zur Morgendämmerung sein, heißt es seitens der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).

Stammen aus Kometen-Staubspur
Die Sternschnuppen der Perseiden sind alljährlich zu sehen, wenn die Erde die Bahn der Staubspur von 109P/Swift-Tuttle (Bild unten), der die Sonne in einer elliptischen Bahn umkreist, kreuzt. Der Komet wurde am 16. Juli 1862 von Lewis A. Swift und drei Tage später von Horace Parnell Tuttle unabhängig voneinander entdeckt.

Der Komet 109P/Swift-Tuttle (Bild: Gerald Rhemann)
Der Komet 109P/Swift-Tuttle

Ein Teil der winzigen Teilchen tritt dabei mit einer mittleren Geschwindigkeit von 59 Kilometern pro Sekunde (212.400 km/h) in die Erdatmosphäre ein und verdampft dort in circa 100 Kilometer Höhe durch die Reibung schlagartig. Dabei wird die erhitzte Luft hinter den Teilchen ionisiert, was zu jenen Leuchterscheinungen führt, die als Meteore oder Sternschnuppen bezeichnet werden. Weil die Staubspur des Kometen nicht überall gleich ist und die Dichte der Partikel daher variiert, sind auch die Meteor-Erscheinungen von Jahr zu Jahr unterschiedlich.

Bis zu 60 Sternschnuppen pro Stunde
Heuer sollen am Höhepunkt rund 60 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein. Der Anstieg zum Maximum geschieht langsam, sodass schon jetzt vereinzelt Sternschnuppen beobachtet werden können. Nach dem Maximum können Meteoroiden der Perseiden vereinzelt noch bis fast Ende August gesichtet werden. Die beste Zeit ist jene zwischen 21 und 5 Uhr früh, wobei gilt: je später, desto besser.

Keine optischen Hilfsmittel notwendig
Zur Beobachtung von Meteoren benötigt man keine optischen Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Fernrohre. Am besten gehe es mit dem freien Auge, raten Experten der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA). Wichtig ist ein freier Blick auf den ganzen Himmel, am bequemsten sei die Beobachtung im Liegen. Am besten lassen sich die Perseiden auf Wiesen oder Feldern an einem höher gelegenen Ort außerhalb der Stadt mit freiem Blick in möglichst alle Richtungen beobachten.

Erstmals 36 nach Christus beschrieben
Trotz der jährlichen Schwankungen zählen die Perseiden zu den verlässlichsten Meteorschauern des Jahres. Erstmals beschrieben wurde das Himmelsspektakel der Perseiden bereits im Jahr 36 nach Christus von chinesischen Astronomen. Ihr Name rührt daher, dass die Meteore aus dem Sternbild des Perseus zu kommen scheinen. 

Da ihr Erscheinen mit dem Todes- und Namenstag des christlichen Märtyrers Laurentius, der am 10. August des Jahres 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde, zusammenfällt, wurden sie als Tränen des Himmels gedeutet und daher im Volksmund auch als „Tränen des Laurentius“ bezeichnet.

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