Hat Vor- und Nachteile

BMW i7: Der erste Elektro-Edel-Panzer der Welt

Motor
14.08.2023 05:00

Ob man nun an Verfolgungswahn leidet oder tatsächlich ein erhöhtes Schutzbedürfnis hat, weil man reich, mächtig und/oder böse ist: BMW bringt die weltweit erste zertifizierte Sonderschutzlimousine mit vollelektrischem Antrieb auf den Markt, den i7 xDrive60 Protection.

(Bild: kmm)

Die Widerstandsklasse der Karosserie ist mit VR9 angegeben, die der Verglasung mit VPAM 10. Optional lässt sich auch die Karosserie auf VPAM 10 aufrüsten. Serienmäßig ist man während der Fahrt etwa vor dem Beschuss mit Munition Kaliber 7,62 × 51 mm mit Stahlhartkern oder Bleiweichkern geschützt. Oder auch gegen einen Sprengstoffanschlag von allen Seiten, auch per Drohnen aus der Luft und Handgranaten. Und das lokal emissionsfrei.

Nachteil: Wegen des Elektroantriebs kommt man nicht allzu weit und muss recht bald an einer Ladesäule aussteigen. Der Verbrauch liegt offiziell bei 30 kWh/100 Kilometer, also etwa 50 Prozent höher als beim ungepanzerten i7. Dieser kommt im unsparsamen Realbetrieb mit vollem Akku rund 400 Kilometer weit (siehe Fahrbericht), was auf rund 250 Kilometer beim Schutz-BMW schließen lässt. Dann ist die Batterie aber wirklich leer, was im Fall einer Verfolgungsjagd (bei der der Verbrauch sicher noch höher ist) keine angenehme Vorstellung ist.

Zumal Features wie Frischluftanlage und Feuerlöschanlage mit automatischer und manueller Auslösung auf Strom angewiesen sein dürften. Blitzern, Funkgeräte und Standartenhalter für hoheitliche Aufgaben sind auch an Bord, weitere Extras kann man sich wünschen. Da ist BMW kreativ. Serie sind auch „PAX“-Reifen, die auch mit zerschossenen Gummis eine Weiterfahrt mit bis zu 80 km/h erlauben.

Dafür, dass sich der Protection-i7 nicht ganz so fährt wie ein sprichwörtlicher Panzer, sorgt die serienmäßige Hinterradlenkung. Man kann von einem durchaus ansprechenden Fahrverhalten ausgehen.

Gewicht kostet Performance
Angetrieben wird der Panzer-i7 von zwei Elektromotoren, die zusammen 400 kW/544 PS leisten und ein Systemdrehmoment von bis zu 745 Nm bereitstellen. Der BMW i7 Protection beschleunigt in 9,0 Sekunden von null auf 100 km/h, ist also rund halb so spritzig wie das Standardmodell, seine Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch statt 240 km/h auf 160 km/h limitiert.

Wer sich mit dem Elektroantrieb nicht so wohlfühlt, kann den 7er trotzdem bestellen: als BMW 760i xDrive Protection mit 530 PS starkem 4,4-Liter-Mildhybrid-V8. Der schafft den Standardsprint in 6,6 Sekunden und läuft 210 km/h. Und die Reichweite ist auch höher.

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(Bild: kmm)



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