Österreicherin vor Ort
Hawaii: Flammen-Inferno nur „haarscharf entkommen“
Die hawaiianische Trauminsel Maui wird derzeit von der wohl größten Naturkatastrophe des US-Bundesstaates heimgesucht. Die Niederösterreicherin Sabine Reisner entkam nur knapp dem Flammen-Inferno. Sie konnte mit einem der letzten Flieger die Insel verlassen.
Die historische Westernstadt Lahaina ist nicht mehr da - Bewohner der hawaiianischen Insel Maui stehen vor den verkohlten Ruinen ihres Zuhauses. Am Dienstag besuchte Reisner noch die Traumkulisse. „Es lag bereits Rauch in der Luft. Wir sahen auch regelmäßig Feuerwehrautos fahren. Aber die Bewohner verhielten sich unauffällig“, so die Niederösterreicherin, die unter dem Namen Cipsy Art als Künstlerin tätig ist.
„Wir hatten großes Glück“
Am Mittwoch reiste Reisner mit ihrem Partner ab. „Vier Stunden nachdem wir abgehoben sind, wurde der Flughafen gesperrt. Als wir in den USA zwischenlandeten, haben wir erst vom Ausmaß der Katastrophe erfahren. Wir hatten großes Glück und sind nur mit dem Schrecken davon gekommen.“
Wir haben von unserem Gästehaus auf Maui eine Nachricht bekommen, dass wir wieder zu ihnen kommen können und sie uns eine kostenlose Herberge anbieten
Sabine Reisner
Vor allem die Hilfsbereitschaft und die Solidarität der Hawaiianer beeindruckte die Niederösterreicherin: „Wir haben von unserem Gästehaus auf Maui eine Nachricht bekommen, dass wir wieder zu ihnen kommen können und sie uns eine kostenlose Herberge anbieten, sollten wir noch auf der Insel sein.“
Bewohner und Urlauber wurden aufgerufen, jene Gebiete zu verlassen, die vom Feuer bedroht sind. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt. Jene, die befahrbar waren, waren mit Fliehenden verstopft. Für viele war das Meer der einzige Fluchtweg. Doch für manche endete der Sprung ins Wasser mit dem Tod.
Zusammenbruch von Strom- und Telefonnetz
Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, sprach nach einem Rundgang durch den völlig ausgebrannten Küstenort Lahaina von der „wahrscheinlich größten Naturkatastrophe“ in der Geschichte des US-Bundesstaates. Der Politiker geht davon aus, dass die Zahl der Toten noch steigen wird. Mindestens 55 Menschen starben. Doch aufgrund des Zusammenbruchs des Strom- und Telefonnetzes können sich die Einheimischen gar nicht verständigen und klären, wer als vermisst gilt.
Einsatzkräfte betreten derzeit auch keine abgebrannten Gebäude. Experten müssen erst die Gefahrensituation evaluieren. Die begrenzte Kapazität von Einsatzkräften erschweren außerdem die Löscharbeiten der Wald- und Buschbrände.
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