Familien überfordert

Bis 2050 doppelt so viele Demenzkranke wie heute

Tirol
12.08.2023 11:00

In Österreich leben laut Schätzung rund 120.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung. Fachleute gehen von einer Verdoppelung der Zahl bis zum Jahr 2050 aus. In Tirol wird nun ein Pilotprojekt vorbereitet, um Betroffene in Zukunft besser begleiten zu können. Denn die Erfahrung zeigt: Viele Familien brauchen Unterstützung, finden aber nicht zu den Hilfsangeboten. 

Geschätzt leben allein in Tirol rund 12.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung – Tendenz stark steigend. Wenn die Prognosen der Fachleute eintreffen, werden es im Jahr 2050 zumindest 24.000 sein.  Warum die enorme Steigerung, das ist rasch erklärt: Die Lebenserwartung steigt stark. Doch mit dem Mehr an Jahren ergeben sich auch neue Erkrankungsrisiken. Die Statistik gibt darüber eindrucksvoll Aufschluss. Demnach sind in der Gruppe der 65- bis 69-Jährigen zwei von hundert Personen von einer Demenzerkrankung betroffen. Bei den über 90-Jährigen erkrankt mindestens einer von drei Menschen.

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Ziel ist es, die Betroffenen bei der Zukunftsplanung zu unterstützen und sie in der selbstbestimmten Lebensführung zu stärken.

(Bild: LIV)

Verena Bramböck, Leiterin Koordinationsstelle Demenz

„Lotsen“ sollen passende Unterstützung für Familien finden
Wie können Familien und Gesellschaft mit dieser Herausforderung besser umgehen? Diese Frage soll im Rahmen eines Tiroler Pilotprojekts mit bis zu 100 Betroffenen erörtert werden. Das Landesinstitut für integrierte Versorgung (LIV) – finanziert von Land und Sozialversicherungen – wird das Projekt durchführen. Dort wurde eine Koordinationsstelle Demenz eingerichtet. Leiterin Verena Bramböck: „Mit den Erfahrungen aus dem Projekt soll in ganz Tirol eine Art Lotsensystem aufgebaut werden, bei dem Betroffene und ihre Familien nach der Diagnose für einige Zeit begleitet werden können, damit sie die passende Unterstützung bekommen.“

Internetseite führt zu mehr als 260 Angeboten
Hilfsangebote gibt es bereits jetzt schon zahlreich in Tirol. Das Problem: die, die sie brauchen, finden oft keinen Zugang. Wertvolle Informationen finden Familien auf der Internet-Seite demenz-tirol.at. Dort sind mehr als 260 Institutionen zu finden. Bramböck erhofft sich durch das Pilotprojekt weitere Erkenntnisse darüber, welche Hilfen noch fehlen, um für die Zukunft mit deutlich mehr Demenzkranken gerüstet zu sein.

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