In der Ukraine sind jetzt mehrere Chefs der regionalen Wehrersatzämter wegen Korruptionsverdachts entlassen worden. Das gab Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag auf Telegram bekannt, der von „Zynismus und Bestechlichkeit“ sprach.
Es soll um Fälle gehen, in denen wehrpflichtige Männer Bestechungsgeld zahlten, um nicht in den Krieg ziehen zu müssen. „Dieses System sollen Leute führen, die genau wissen, was Krieg heißt und warum Zynismus und Bestechlichkeit in Kriegszeiten Landesverrat bedeuten“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache. Bereits 112 Strafverfahren gegen Beschäftigte von Wehrersatzämtern seien eingeleitet worden.
Mehrere tausend Euro für angebliche Wehrdienstuntauglichkeit
Zuvor hatte der Fall des bereits entlassenen Chefs des Wehramts in der Schwarzmeer-Region Odessa für Aufsehen gesorgt. Er soll sich seit Kriegsbeginn mehrere Millionen Euro mit Bestechungsgeldern verdient haben. Für Dokumente über eine Wehrdienstuntauglichkeit und Rückstellungen sollen die gezahlten Preise bei mehreren tausend Euro liegen.
Entschlossener Kampf versprochen
In der Ukraine wird immer wieder Korruption aufgedeckt. Im Mai wurde laut Berichten etwa der Gerichtspräsident Wsewolod Knjasjew gefasst, als er knapp drei Millionen US-Dollar (rund 2,74 Millionen Euro) Schmiergeld entgegennahm. Selenskyj hatte mehrmals einen entschlosseneren Kampf gegen Korruption versprochen, der zugleich eine Forderung der Europäischen Union ist, damit die Ukraine Mitglied im Bündnis werden kann.
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