Brücke wieder gesperrt
Russland meldet riesigen Drohnenhagel auf die Krim
In der Nacht auf Samstag soll Kiew laut russischen Angaben die von Moskau annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim mit 20 Drohnen attackiert haben.
„Der vereitelte Terroranschlag hat weder Opfer gefordert noch Schaden verursacht“, teilte das Verteidigungsministerium laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS Samstagfrüh mit. Ein Berater des von Russland eingesetzten Gouverneurs der 2014 annektierten Krim teilte mit, es seien Luftverteidigungssysteme in verschiedenen Teilen der Halbinsel an der Abwehr von Luftangriffen beteiligt gewesen. Die Verkehrsbehörden der Krim erklärten auf Telegram, der Verkehr auf der Krim-Brücke sei ab 01.30 Uhr (Ortszeit) für etwa zwei Stunden unterbrochen gewesen.
Die Brücke ist nicht nur ein Prestigeprojekt für den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der sie 2018 persönlich eröffnet hatte. Sie ist auch enorm wichtig für die Versorgung der russischen Truppen im Süden der Ukraine, da sie die Krim mit der russischen Oblast Krasnodar und damit dem russischen Festland verbindet. Die Brücke wurde in dem am 24. Februar 2022 von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine bereits mehrfach angegriffen und teils erheblich beschädigt.
Immer mehr Attacken in Russland
Drohnen-Angriffe auch auf russisches Territorium weit im Inneren des Landes haben zugenommen, seit Anfang Mai eine Drohne über dem Kreml in Moskau zerstört wurde. Erst Anfang August wurde ein Geschäftsviertel in der russischen Hauptstadt zweimal binnen dreier Tage angegriffen. Auch von der Krim werden immer wieder Drohnen-Angriffe gemeldet. Was das Ziel des jüngsten Angriffs war, blieb zunächst offen.
Auf der Krim ist die russische Schwarzmeerflotte stationiert, ihr Hauptstützpunkt ist seit dem 18. Jahrhundert Sewastopol. Die Ukraine hat mehrfach erklärt, ihr Ziel sei es, wieder die Kontrolle über alle besetzten Gebiete zu erlangen - einschließlich der Krim.
Tödlicher Angriff auf Charkiw
Bei einem russischen Angriff auf das Gebiet (Oblast) Charkiw ist nach ukrainischen Angaben eine Frau getötet worden. Samstagfrüh sei das Dorf Kupjansk-Wuslowyj im Bezirk Kupjansk beschossen worden, teilt der Gouverneur der im Nordosten der Ukraine gelegenen Oblast Charkiw, Oleh Synehubow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. „Ein Wohngebäude wurde beschädigt. Eine 73-jährige Frau starb.“ Östliche Teile von Charkiw grenzen direkt an die Frontlinie. Die ukrainischen Streitkräfte haben dort in den vergangenen Wochen eine Zunahme russischer Angriffe gemeldet.
Die Regionalbehörden haben bereits angekündigt, die Zivilbevölkerung aus den Ortschaften in Sicherheit zu bringen, die der Frontlinie im Bezirk Kupjansk am nächsten liegen. Russland bestreitet immer wieder, gezielt die Zivilbevölkerung anzugreifen. In dem seit 18 Monaten währenden Krieg wurden Tausende Menschen getötet. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer mussten ihre Wohnorte verlassen, viele von ihnen sind ins Ausland geflohen. Zahlreiche Städte und Dörfer in der Ukraine wurden zerstört.
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