Es wird eines der großen Highlights, wenn Tom Neuwirth alias Conchita Wurst am Samstag, 19. August, am Linzer „Krone“-Fest auftritt. Im Interview spricht die Diva über Vielfalt, ihr Heimatbundesland Oberösterreich und ihren unvergesslichen Sieg beim Eurovision Song Contest.
Mit „Rise Like a Phoenix“ begeisterte Conchita Wurst im Jahr 2014 beim Eurovision Song Contest ganz Europa und setzte zudem ein Zeichen für die Vielfalt. Am Samstag, dem 19. August, wird Conchita Wurst, hinter der der gebürtige Oberösterreicher Tom Neuwirth steckt, auf der Sparkasse OÖ-Hauptbühe am Linzer „Krone“-Fest auftreten – ganz viel Glanz und Glamour garantiert.
„Krone“: Wie hat sich Ihr Leben verändert, seit Sie den Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen gewonnen haben?
Conchita Wurst: Ach, in jeder Hinsicht. Der Gewinn des Song Contests hat mir wirklich in jeder Hinsicht alles ermöglicht, und das nun schon seit fast zehn Jahren. Kommendes Jahr feiere ich ja Jubiläum meines ESC Gewinns.
Wenn man an den Auftritt mit „Rise Like a Phoenix“ zurückdenkt, bekommt man heute noch Gänsehaut. Dürfen sich die Fans am „Krone“-Fest auf den Hit freuen?
Ja, selbstverständlich! Ich verdanke alles diesem Song, er war das Sprungbrett für alles, was ich heute mache, dafür, wie ich mein Leben verbringe und was ich meinen Beruf nennen darf.
Sie wurden in Gmunden geboren, Oberösterreich ist also Ihr Heimatbundesland. Ist es was Besonderes, dort aufzutreten oder haben Sie keine Verbindung mehr?
Auf diesen Auftritt freue ich mich sehr. Ich bin selbst regelmäßig in Oberösterreich, weil meine Verwandtschaft hier zu Hause ist. Und ich finde, dass Linz überhaupt eine der musikalischsten Hauptstädte des Landes ist. Ich freue mich außerdem sehr, weil es ein Konzert mit der gesamten Band ist, und seit der Pandemie gibt es diesen Luxus ja leider nicht mehr so oft, wie davor.
Gibt’s eigene Rituale, die Sie immer vor einem Auftritt machen?
Ja, ich singe mich ein, damit ich die Töne besser treffe (lacht).
Wie balancieren Sie Ihr öffentliches Image als Conchita Wurst eigentlich mit dem Privatleben von Tom?
Die Grenzen sind ganz fließend, und ich selbst mache mir darüber wahrscheinlich am allerwenigsten Gedanken von allen über diese Thematik. Jede Person, die für einen Job ins Büro geht oder andere Menschen trifft, zieht sich auch morgens an und spielt dann die Rolle der Angestellten – genau das mache ich auch, nur halt im Tonstudio oder vor Kameras.
Sie setzen sich aktiv für die LGBTQ-Rechte ein. Was denken Sie, liegt in diesem Bereich noch vor uns?
Als Gesellschaft funktionieren wir nur dann, wenn wir uns alle gegenseitig auch akzeptieren. Wir müssen keine besten Freunde sein, aber wir müssen uns akzeptieren und akzeptieren, dass es uns alle gibt. Wir wissen aus der Geschichte, welche verheerenden Folgen Ausgrenzung haben kann. Und wie fürchterlich es enden kann, wenn wir plötzlich beginnen „wir hier“ gegen „ihr dort“ auszuspielen. Wir sind alle hier, akzeptieren wir das endlich einfach und lassen wir alle ihr Leben leben.
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