Tausende Jahre alt, ist Landwirtschaft doch immer Vorreiter bei innovativen Techniken. Zum Beispiel, wenn die Drohne das Schneckenkorn streut - sparsam, punktgenau und natürlich bio. Einen Antrag, diese Ausbringungsmethode zu erforschen, ist bereits beim Zukunftsfonds von Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) eingelangt, ab 2024 könnten die Versuche starten.
Es gäbe etliche Anwendungen für Agrardrohnen, zählt die Politikerin auf: „Punktgenaue Düngung, minimaler Pflanzenschutzmitteleinsatz, Aussaat von Feldkulturen wie Mais und Gerste oder das Ausbringen von Nützlingen (Wespenlarven gegen den Schädling Maiszünsler).“ All das kann aus der Luft erfolgen – schnell, präzise, unabhängig von Hanglagen und ohne Bodenverdichtung durch schwere Maschinen.
„Wir sehen das große Potential, das Drohnen im Bereich der Ressourceneffizienz, des Umweltschutzes und dem Erhalt der Bodenfruchtbarkeit haben.“
Landesrätin Michaela Langer-Weninger, ÖVP
Rechtlich eine Herausforderung
Technisch vielleicht alles schon möglich, rechtlich aber durchaus eine Herausforderung. Im Mai musste das OÖ. Bodenschutzgesetz geändert werden, um den Einsatz von Agrardrohnen prinzipiell zu ermöglichen, wobei das aufgrund von EU-Vorgaben derzeit nur über Ausnahmebewilligungen geht. Eine eigene Landesverordnung über solche Ausnahmeverfahren für Pflanzenschutzdrohnen liegt gerade zur Überprüfung in der EU-Zentrale in Brüssel.
Ein bürokratisches Minenfeld
„Es ist daher von einer Reihe zusätzlicher derartiger Administrativverfahren für die Bezirksverwaltungsbehörden auszugehen“, schreibt Mag. Kasandra Seher in den Erläuterungen zum Gesetzesentwurf über den Einsatz von Agrardrohnen.
Drohnen mögen zwar zukunftstechnisch vielversprechend sein, sie fliegen aber bei ihren Einsätzen in der Landwirtschaft in ein juristisches Minenfeld mit noch mehr Bürokratie. Für die kann die Landesverwaltung nichts, die rinnt von der so segensreichen EU herab. Ist das eine europäische Spezialität, neuen Entwicklungen möglichst viel rechtlichen Ballast anzuhängen? Ja, muss man fürchten.
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