Ukraine-Krieg
Mehrere Tote bei Angriff: Baby unter den Opfern
Durch russischen Artilleriebeschuss auf Dörfer im südukrainischen Gebiet Cherson sind am Sonntag nach Behördenangaben mindestens sieben Zivilisten getötet worden. Dazu zähle ein erst 23 Tage altes Baby, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mit. Das russische Militär teilte indes mit, über den Regionen Kursk und Belgorod an der Grenze zur Ukraine erneut ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben.
Auch die Eltern des kleinen Mädchen seien in dem Dorf Schyroka Balka ums Leben gekommen. Ein zwölfjähriger Sohn der Familie sei zunächst lebensgefährlich verletzt in ein Krankenhaus gekommen. Der Bub, der aus den Trümmern eines Hauses geborgen wurde, verstarb später im Spital, teilte die Staatsanwaltschaft der Region Cherson auf Telegramm mit.
Mindestens 500 Kinder im Krieg getötet
In dem benachbarten Dorf Stanislaw seien zwei Erwachsene getötet worden, schrieb der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak. „Der Feind beschießt weiterhin das Gebiet Cherson.“ Die Dörfer liegen am Nordufer des Flusses Dnipro an seiner Mündung ins Schwarze Meer. Aus diesem Gebiet hatten sich russische Truppen im vergangenen Herbst zurückgezogen. Es liegt aber immer noch im Bereich ihrer Artillerie.
Dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach der fortlaufenden Zählung der ukrainischen Justiz mindestens 500 Kinder zum Opfer gefallen. Diesen Stand teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag in der Hauptstadt Kiew mit. Außerdem hätten fast 1100 Kinder Verletzungen verschiedener Schwere erlitten, schrieb die Behörde auf Telegram. Sie wies darauf hin, dass die Zählung unvollständig sei. Es werde in der Kampfzone, in den von der Ukraine befreiten Gebieten wie auch in den von russischen Truppen besetzten Gebieten ermittelt und nach weiteren Fällen gesucht.
Die meisten getöteten und verletzten Kinder gab es demnach in den frontnahen östlichen Gebieten Donezk und Charkiw, gefolgt von der Hauptstadtregion Kiew und Cherson im Süden. Jüngster bekannter Fall war ein achtjähriger Bub, der nach ukrainischen Angaben am Freitag bei einem Raketenangriff auf die Westukraine tödlich verletzt wurde.
Warnschuss auf Frachter
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau mindestens vier ukrainische Drohnen über dem Westen Russlands abgeschossen. Eine Drohne sei über der Oblast Kursk abgefangen und zerstört worden, drei weitere über der Oblast Belgorod. Kursk und Belgorod grenzen beide an die Ukraine. In den vergangenen Wochen sind mehrere mutmaßlich ukrainische Kampfdrohnen bis in die russische Hauptstadt Moskau geflogen und haben dort Sachschaden angerichtet.
Ein russisches Kriegsschiff gab im Schwarzen Meer nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen Warnschuss auf einen Frachter in der Nähe der ukrainischen Küste ab. Die „Sukru Okan“, ein Schiff unter der Flagge Palaus, habe sich im Südwesten des Schwarzen Meeres befunden, erklärte das Ministerium. Das Schiff sei auf dem Weg zum ukrainischen Hafen Ismajil gewesen.
Das russische Patrouillenschiff „Wassili Bykow“ habe den Warnschuss abgegeben, nachdem der Kapitän der „Sukru Okan“ nicht auf die Aufforderung reagiert habe, für eine Inspektion zu stoppen. „Um das Schiff gewaltsam anzuhalten, wurde zur Warnung das Feuer aus automatischen Waffen eröffnet“, teilt das Verteidigungsministerium mit. Das russische Militär habe den Frachter mit Hilfe eines Ka-29-Hubschraubers geentert. Nach einer Inspektion durch das russische Militär sei das Schiff weiter gefahren.
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