In der Lobau herrscht unter den Radlern weiter großes Rätselraten. Eine Gruppe sammelt erfolgreich Unterschriften für eine Petition. Auch erste Kundgebungen stehen bereits im Raum. Doch wie geht es jetzt weiter?
Die Lobau ist eines der schönsten Naherholungsgebiete Wiens. Doch die Nerven liegen dort derzeit blank. Das Fahrverbot für Radfahrer ist zwar nicht neu, doch die Vorgehensweise des Magistrats sorgt für Unmut. Eine unglückliche Mischung aus verschiedenartigen Schildern und unvollständigen Landkarten führte am Ende zu zahlreichen Missverständnissen.
Strafe in Höhe von mehreren hundert Euro drohen
Doch wer hier nachvollziehbarerweise den Überblick verliert, riskiert eine Strafe in Höhe von mehreren hundert Euro. Etliche Wiener wurden schon teils empfindlich abgestraft - wir berichteten. Einstweilen ärgern sich viele über die massiven Umwege und verkehrspolitisch fragwürdigen Konstellationen. Besonders für Radpendler ist die Situation ärgerlich. Aus der Unteren Lobau wurden Pedalritter gleich ganz verbannt.
Auch FPÖ-Gemeinderat Toni Mahdalik hat von den Gerüchten gehört, dass hinter der neuen Härte gegen Radler angeblich ein Jagdpächter stehen soll, der seine Ruhe haben will. „Wenn tatsächlich ein Jäger mit guten Beziehungen zur Stadt die Radfahrverbote in der Unteren Lobau ausgelöst hat, wäre das ein handfester Skandal!“ Er meint, dass die breite Forststraße vom Uferhaus Staudigl nach Mühlleiten (NÖ) und Schönau an der Donau (NÖ) sowie die Abzweigung zum Donauschutzdamm auch Radfahrer verkraften sollten.
Wenn tatsächlich ein Jäger mit guten Beziehungen zur Stadt die Radfahrverbote in der Unteren Lobau ausgelöst hat, wäre das ein handfester Skandal!
Gemeinderat Toni Mahdalik (FPÖ)
Doch wie soll es jetzt weitergehen? Mit einer Petition wird die Rücknahme des Radfahrverbots gefordert - mehr als 10.000 Unterschriften wurden dafür bereits gesammelt. „Es gibt verschiedene Überlegungen bis hin zu Protestveranstaltungen. Man kann uns nicht ignorieren“, so Initiator Wolfram Böhme, der gleichzeitig auch Ortsvorsteher von Mühlleiten ist, einem Ortsteil von Groß-Enzersdorf.
Von der MA49 heißt es dazu auf „Krone“-Anfrage, dass man sich nach offizieller Übermittlung des Petitionsinhalts selbstverständlich damit auseinandersetzen werde. Laut einem Insider soll es noch diese Woche ein Gespräch zwischen Forstdirektor Andreas Januskovecz und der Bürgermeisterin von Groß-Enzersdorf sowie der Wasserstraßenverwaltung geben. Es werde nach Alternativen gesucht.
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