Wenn die Jugendlichen gar nicht „spuren“ wollen, muss Bademeister Rudolf Schmied zu härteren Sanktionen greifen. Der steirische Bäder-Check der „Krone“ führt dieses Mal ins Alpenbad Liezen.
Das ausgelassene Plantschen war schon Ende des 19. Jahrhunderts en vogue, also ging der örtliche Fremdenverkehrsverein mit der Zeit und baute anno 1890 die erste Badeanstalt in Liezen. Die Wasserversorgung des 20 Meter langen Beckens erfolgte über Rohre aus dem Pyhrnbach. 1924 wurde das Bad „trockengelegt“ - die Instandsetzung der verwahrlosten Kabinen und der morschen Pritschen hätte das Gemeindebudget gesprengt - und ein Neubau am heutigen Standort errichtet. 1990 baute man großzügig um und hob schließlich das neue „Alpenbad“ am Brunnfeld aus der Taufe. So viel zur langen Geschichte des Schwimmbads mit Grimming-Blick.
„Gelbe Karte als Verwarnung“
Eine gelbe Karte, eine rote Karte und ein Pfeiferl - diese Utensilien hat Rudolf Schmied immer griffbereit. „Ich bin für die Sicherheit und die Hygiene hier zuständig. Wenn mich die Jugendlichen nicht ernstnehmen, zeige ich ihnen zuerst die gelbe Karte als Verwarnung. Die rote hat ein bis zwei Tage Schwimmbad-Verbot zur Folge“, versteht der Bademeister keinen Spaß, wenn es darum geht, Unfälle und Chaos in seinem „Rayon“ zu vermeiden.
„Ich lasse eh viel zu - aber wenn ein paar Leute Wirbel machen, dann geht das zu Lasten der anderen.“ Wasser in der großen Rutsche aufstauen und vom Beckenrand springen - das geht gar nicht.
„Es hat schon bessere Saisonen gegeben“
Die heurige Saison ist durchwachsen, eigentlich „zum Vergessen“, wie Schmied zugibt, denn zu viele Regentage trübten bis dato das Schwimmvergnügen der Liezener „Baderatten“. „Beim Beckenputzen im Frühjahr hab ich sonst schon meinen ersten Sonnenbrand bekommen - heuer aber zum ersten Mal nicht“, sagt der Bademeister, der 2004 aushilfsweise den Job übernahm und seit 2009 eine fixe „Institution“ im Alpenbad ist.
Ein Trost: Bei herrlichem Sommerwetter stürmen dieser Tage bis zu 500 Gäste das Freibad.
„Pflaster drauf - und gut ist‘s“
Musste er in „Baywatch“-Manier schon öfter Leben retten? „Nein, Gott sei Dank ist bislang nichts Gröberes passiert“, erzählt der Obersteirer. Nur ein Kreislaufkollaps und kleinere Blessuren von Kindern, wenn sie beim Sprungbrett ausrutschen, gab es zu versorgen. Ein Pflaster drauf - und gut ist’s!
Mehr „Gewurl“ heuer im Schwimmbad würde sich auch Manfred Müller wünschen, der seit zehn Jahren an der Kassa beim Eingang sitzt. „Aber vielleicht bleibt’s jetzt einmal länger schön!“
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