8% Minus für DAX-Bosse

„Nur noch“ das 38-Fache eines normalen Arbeiters

Wirtschaft
14.08.2023 21:00

Die Topmanager der am wichtigsten deutschen Aktienindex DAX gelisteten deutschen Konzerne haben im Vorjahr trotz gestiegener Gewinne im Schnitt weniger verdient als anno 2021. Die Vorstände der 40 DAX-Unternehmen einschließlich der Konzernchefs kassierten durchschnittlich 3,34 Millionen Euro - und damit 8,4 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor.

Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Auswertung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (kurz DSW) und der Technischen Universität München hervor. Der Gehaltsabstand zu einem durchschnittlichen Beschäftigten verringerte sich demnach auf das 38-Fache, „was sich mit dem gestiegenen Personalaufwand pro Mitarbeiter und den gesunkenen Vorstandsvergütungen erklären lässt“, erläuterte Wissenschaftler Gunther Friedl von der TU München. Im Jahr 2021 hatten die Topmanager noch 52-man so viel verdient wie ein Durchschnittsbeschäftigter.

DAX brach im Vorjahr um 12,3 Prozent ein
Zwar hatten die DAX-Konzerne den Angaben zufolge im vergangenen Jahr in der Summe Umsatz und Gewinn gesteigert. Doch die Kursstürze an den Börsen infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine drückten die Verdienste in den Topetagen. Ein Teil der Vorstandsvergütung ist variabel und an die Entwicklung des Aktienkurses des Unternehmens gekoppelt. Der deutsche Leitindex DAX hatte im Gesamtjahr 12,3 Prozent eingebüßt.

Chef der Deutschen Bank als Spitzenreiter
Spitzenreiter war der Studie zufolge der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing (Bild oben), mit einer Gesamtvergütung von 9,2 Millionen Euro, gefolgt von VW-Chef Oliver Blume mit 8,8 Millionen Euro. Blume verdiente demnach als Vorstandsvorsitzender der Porsche AG allerdings noch zusätzlich 0,5 Millionen Euro. Die Chefin des Chemie- und Pharmariesen Merck, Belen Garijo, kam laut den DSW-Daten mit 8,3 Millionen Euro auf Rang drei.

Zu den Vorstandsvergütungen gibt es verschiedene Studien, deren Ergebnisse wegen unterschiedlicher Berechnungsmethoden teils voneinander abweichen. Die DSW legt die Auswertung seit dem Jahr 2000 regelmäßig vor. Eingerechnet sind das Festgehalt sowie kurz- und langfristige variable Vergütungen.

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