Das starke Unwetter vom Samstag hat an kaum einem anderen Ort in der Stadt so starke Schäden hinterlassen wie im Eichetwald, dem Lager der Pfadfinder Maxglan. Bäume wurden entwurzelt, überall liegen abgebrochene Äste. 14 Pfadfinder aus den Niederlanden reisten zeitig ab. 40 Krähen hat es das Leben gekostet.
„So einen Schaden habe ich noch nie gesehen“, gibt Ernst Fuchs zu, als er am Dienstag zum Aufräumen auf dem Gelände ist. Der 69-Jährige ist seit 55 Jahren bei den Pfadfindern und sichtlich bestürzt über das Ausmaß der Schäden auf dem Pfadfindergelände. Eichen, Linden und Buchen auf 5000 Quadratmetern sind dem Unwetter vom Samstagabend zum Opfer gefallen - die Hälfte des Gebiets.
Eine Gruppe niederländischer Jugendlicher war bis zum Mittag in dem Haus untergebracht, dessen Glasüberdachung auf der Terrasse von einem Baum zertrümmert wurde. Ernst Fuchs und seine Frau Roswitha sprechen von „großem Glück“, dass sich niemand mehr in dem Haus aufhielt, als der Sturm über das Gelände fegte. Die umfallenden Bäume versperrten den Weg zu den Heimen, in denen die Kinder untergebracht waren. Die 14 Niederländer waren bereits am Morgen abgereist.
So einen Schaden habe ich noch nie gesehen. Es war großes Glück, dass die Pfadfinder bereits abgereist waren und keiner mehr vor Ort war.
Ernst Fuchs, Pfadfinder Maxglan
Bild: Isabel Lochbühler
Mindestens 40 tote Krähen forderte das Unwetter
Weil das Unwetter so plötzlich und heftig kam, konnte eine große Krähen-Kolonie nicht mehr flüchten. Sie suchten Schutz in den hohen Bäumen, die teilweise schon 300 Jahre alt sind und flogen beim Sturm nicht davon. 40 Krähen haben die Arbeiter einer Maxglaner Forstfirma bereits aufgesammelt. „Wir vermuten, dass unter den Ästen, die noch da sind, noch mehr liegen“, sagt Alexander Güssow, der auch bei den Pfadfindern ist und bei der Forstfirma aushilft.
Noch in der Nacht auf Sonntag räumte die Feuerwehr die Wege und Zugänge zu den Häusern frei. Zu Mariä Himmelfahrt gingen die Arbeiten weiter, damit die Pfadfinder ihren Wald bald wieder nutzen können. Die Baumstämme wurden zersägt und die Äste zerhäckselt. Sie wurden ins Hackschnitzelwerk Grödig verkauft. 100 Bäume hatte es getroffen, in dem Lager der Pfadfinder stehen jetzt nur mehr drei Bäume. Aber alle werden gefällt, um ganz neu aufforsten zu können.
Wie hoch der Schaden ist, kann auch noch nicht gesagt werden. Für die Pfadfinder ist der Schaden vor allem emotionaler Natur. „Der Wald war eine Wildnis mitten in der Stadt und so schön für die Kinder“, sagt Ernst Fuchs geknickt. Die Aufforstung wird dauern: Nächstes Frühjahr sollen 300 Bäume gepflanzt werden. Die Aufräum- und Aufbauarbeiten werden noch sicher ein Jahr in Anspruch nehmen, schätzt Fuchs. Jetzt hat sich ein Maxglaner Unternehmer angekündigt, der zusätzliche Bäume spenden will. Bis die Kinder ihren Wald wieder haben, wird es noch einige Jahrzehnte dauern.
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