Der Deal ist durch: Superstar Neymar wechselt nach Saudi-Arabien zu Al-Hilal. Das gaben am Dienstag sowohl der saudische Klub sowie Paris Saint-Germain bekannt. Neymar soll in zwei Jahren ein fixes Gehalt von 300 Millionen Euro (150 Mio. pro Saison) kassieren. Weitere 100 Mio. könnten über Boni und Werbedeals hinzukommen, wie Transfer-Experte Fabrizio Romano berichtet.
Zusätzlich erhält PSG eine Ablöse von knapp unter 100 Millionen Euro. Bei Al-Hilal erhält Neymar die Rückennummer 10. In einem 70-sekündigen Videoclip des saudischen Klubs verkündete der 31-Jährige am Dienstag: „Ich bin hier in Saudi-Arabien. Ich bin in Hilal.“ Der Brasilianer könnte am Samstag im Spiel gegen Al-Fayha erstmals für seinen neuen Verein auflaufen.
Neymar folgt damit Cristiano Ronaldo, Karim Benzema, Sadio Mane und anderen Stars in die Saudi Pro League, die den Transfermarkt in diesem Sommer mit massiven Investitionen maßgeblich beeinflusst. Beim enttäuschenden 0:0 zum Saisonstart gegen den FC Lorient war Neymar schon nicht mehr im PSG-Kader gestanden.
Auch bei Bayern angeboten worden
Neymar war 2017 vom FC Barcelona für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro nach Paris gewechselt. Richtig glücklich wurde der exzentrische Profi bei PSG aber nie. Sportlich verpasste er mit dem Club das selbst gesteckte Ziel Champions-League-Sieg, und mit den Fans gab es Ärger. Anfang Mai hatten sich dutzende Anhänger zu Neymars Luxus-Anwesen begeben und lautstark „Neymar raus!“ geschrien. Das britische Portal „The Independent“ berichtete am Montag, dass Neymar seine Karriere eigentlich in Europa habe fortsetzen wollen. Neben Manchester United, Real Madrid, Chelsea und Manchester City soll der 31-Jährige auch Bayern München angeboten worden sein. Ablösesumme und Gehalt habe keiner der genannten Clubs stemmen wollen. Interesse an einer Verpflichtung Neymars bestand laut des Berichts nur beim FC Barcelona, wo Neymar bereits von 2013 bis 2017 spielte.
Neymar erlag dagegen dem Lockruf des Geldes. Genau wie Ronaldo, der im vergangenen Winter als erster Fußballstar in den Wüstenstaat gewechselt war, setzt nun auch Neymar seine Karriere in der sportlich nach wie vor eher unbedeutenden Liga fort. Al-Hilal hatte in diesem Sommer schon für Malcom (rund 60 Millionen Euro), Ruben Neves (55 Millionen), Sergej Milinkovic-Savic (40 Millionen) und Kalidou Koulibaly (23 Millionen) hohe Ablösesummen bezahlt. In Saudi-Arabien trifft Neymar auch auf den früheren Bayern-Profi Sadio Mane, Real Madrids Ex-Torjäger Karim Benzema und Liverpools langjährigen Kapitän Jordan Henderson. Auch Salzburgs Ex-Coach Matthias Jaissle unterschrieb dort bei Al-Ahli einen Vertrag.
Kritiker sehen die massiven Investitionen in den Profifußball und in andere Sportarten als Versuch einer Imagepolitur auf dem Rücken des Spitzensports. Es gibt zahlreiche Kritik an der Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien.
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