Kompromiss in Sicht

Huawei muss 5G-Antennen nicht aus Netz entfernen

Web
16.08.2023 07:31

Im Konflikt um den möglichen Ausbau von chinesischen Komponenten aus den 5G-Mobilfunknetzen in Deutschland zeichnet sich offenbar ein Kompromiss ab: Einem Bericht zufolge wird von Netzbetreibern und Regierungspolitikern eine „minimalinvasive Lösung“ favorisiert, bei der nur besonders sicherheitsrelevante Systeme, nicht aber Antennen ausgetauscht werden müssen. 

Damit sollten hohe Kosten und ein jahrelanger Wechselprozess vermieden werde, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Brancheninsider. Die betroffenen Unternehmen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica müssten demnach in ihren Netzen lediglich sogenannte Network-Management-Komponenten beziehungsweise -Systeme des chinesischen Anbieters austauschen. Diese stufe das deutsche Innenministerium offenbar als besonders „kritisch“ ein.

Die weitaus zahlreicheren Antennen des chinesischen Herstellers könnten die Unternehmen dann behalten. In Deutschland verwenden alle großen Netzbetreiber 5G-Antennen von Huawei. Im Netz der Deutschen Telekom etwa stelle das Unternehmen Analysten zufolge weit mehr als die Hälfte des Antennennetzes, schrieb das „Handelsblatt“. „Alle Seiten könnten mit so einer Lösung gut leben“, sagte ein Beteiligter der Zeitung zu dem sich abzeichnenden Kompromiss. 

Nicht geklärt sei aber bisher offenbar, ob Huawei sich auf die nötige Öffnung seiner Schnittstellen einlassen würde, hieß es. Nur dann würden die Antennen auch mit Steuerungssystemen anderer Hersteller funktionieren.

Prüfungen dauern an
Huawei äußerte sich dem Bericht nach nicht dazu. Das Unternehmen sei als Zulieferer „derzeit nicht in den Prozess involviert“. Huawei wies demnach erneut ungerechtfertigte Verdächtigungen zurück. Cybersicherheit sei Huaweis „oberste Priorität“, das Unternehmen erfülle „alle im Gesetz vorgesehenen Vertrauenswürdigkeitskriterien“.

Das deutsche Innenministerium und die Netzbetreiber wollten sich zu dem Kompromissvorschlag auf Anfrage nicht konkret äußern. „Die Prüfungen dauern noch“, sagte eine Ministeriumssprecherin. Bis zum Ende des Sommers sei mit einem Ergebnis zu rechnen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt