„Müssen Piraten sein“

Ex-Teamchef Szafnauer rechnet mit Alpine ab

Formel 1
16.08.2023 11:40

Alpine warf Teamchef Otmar Szafnauer überraschend raus. Dieser teilte jetzt gegen sein Ex-Team mächtig aus und erläuterte die Hintergründe der Trennung. „Sie alle agieren wie eine Marine und wir müssen Piraten sein, um zu gewinnen“, kritisierte der 59-Jährige die Machtverhältnisse beim französischen Rennstall.

Seinen Posten musste Szafnauer nach dem GP von Belgien vor der Sommerpause freimachen. Zuvor war bereits CEO Laurent Rossi rausgeschmissen worden. Erst im vergangenen Jahr war Szafnauer von Aston Martin zu Alpine gewechselt. Ein Projekt, wo er laut seiner Aussagen von Beginn an auf viel Widerstand stieß. „Die Muttergesellschaft wollte in vielen Bereichen des Rennstalls die Kontrolle haben“, verrät er im Gespräch mit „SiriusXM“. „Mehr als ich jemals zuvor gesehen habe.“

„Und raten Sie mal, wer gewinnen wird?“
Vor allem die Bereiche Marketing, HR, Finanzen und Kommunikation seien alle nicht ihm, sondern „jemandem in der größeren Organisation“ unterstellt worden. „Und sie alle agieren wie eine Marine und wir müssen Piraten sein, um zu gewinnen“, so Szafnauer. Das sei bei Top-Teams wie Red Bull oder Mercedes anders. „Und raten Sie mal, wer gewinnen wird? Red Bull. Wenn man es so betrachtet, ist es sehr, sehr einfach zu verstehen.“

Otmar Szafnauer (Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/Jared C. Tilton)
Otmar Szafnauer

Denn: „Wenn man jemanden anheuert und innerhalb eines Tages einen Vertrag abschließen muss, weil wir das in der Formel 1 so machen, kann man sich nicht zwei Wochen Zeit lassen.“

Unrealistische Ziele
Im Formel-1-Zirkus gilt der 59-Jährige als „alter Hase“. Die unrealistischen Ziele von Alpine waren laut ihm der Hauptgrund für die Trennung. „So funktioniert es leider nicht. Ich habe darauf hingewiesen, dass es Zeit braucht und dass es einen Prozess gibt, der notwendig ist. Und da ich 34 Jahre lang im Rennsport tätig bin, davon 26 Jahre in der Formel 1, denke ich, dass ich mit einer gewissen Erfahrung spreche, wenn ich sage: ‘Das ist es, was man braucht, um ein Team umzukrempeln.‘ Aber sie wollten es schneller machen, als es möglich ist“, verrät der Ex-Teamchef weiter.

Was Szafnauers Pläne nach dem Rausschmiss sind, teilte er nicht mit. Es wird aber wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis ein Rennstall wieder auf der Suche nach einem erfahrenen Teamchef ist ...

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt